Ruinen: Ray City

Angst. Panik... Scham.
So in etwa waren die Gefühle, die nacheinander die junge Füchsin "getroffen" hatten. Da sie jetzt, noch an der Tür stehend, allerdings schon an dem Punkt "Scham" angekommen war, kam ihr ihre gesamte Aktion peinlich vor.
Sie war von jemandem freundlich angesprochen worden und völlig in Panik geraten.

Na gut - dachte Rasu - es hätte ja auch sonst wer sein können...

Dennoch hatte Rasu nicht vor Reika zu belügen.

"Ich hab' mich nur erschrocken", sprach sie dann... Begleitet von einem beschämten Lächeln. Dass sie sich vor Lester erschrocken hatte, musste sie nicht unbedingt sagen... Wenn es der Zufall wollte, würde es ohnehin heraus kommen.

...

Reika sah einen Stimmungswechsel bei Rasu, als sich ihre Ohren plötzlich aufstellten.

"Achja! Ich hab uns Klamotten von drüben besorgt... Ich bin mir sicher, dass dir das gut stehen wird."

Fröhlich lächelnd kramte sie dann die Teile für Reika heraus und präsentiere ihr diese, in dem sie sie auf's Bett legte.

Rasu stand mit dem Rücken zu Reika... Ihr Blick galt dem Bad.

Im Prinzip haben "Tiere" keine Scham voreinander. In den Fällen, in denen - egal ob Männlein oder Weiblein - Scham empfunden wird, hängt dies mit der Erziehung zusammen. So auch Rasu, der man die Scham nicht nur "quasi" vom Gesicht ablesen konnte.

Es war weniger die Tatsache selbst, als wie "plötzlich" es dann ging.
So standen sie schon im Bad, bevor Rasu auch nur die Chance bekam irgendeinen Protest einzulegen. Wenngleich die junge Füchsin ohnehin keinen "wirklich" Protest hätte einlegen wollen...
Rasu ist wirklich ein "gutes" Mädchen. Hintergedanken wie im Raum der "Ritter" hat sie zwar ab und zu, aber sonst ist sie ein wirklich liebes Mädchen.

In diesem Moment - das gemeinsame Bad vor Augen - waren die Gedanken der Füchsin wirklich sehr, sehr unschuldig.
Sie dachte nur daran, wie lange es her war, dass sie ein "richtiges" Bad nehmen konnte. Wie lange es gedauert hatte, dass sie und Reika wirklich einmal unter sich waren... Zuletzt der Gedanke, ob Reika sie wohl... Hübsch fand.

...

Dass sie im nächsten Augenblick durchnässt und völlig erschrocken da stand, hatte zumindest schon einmal ihre Sorgen davon gewaschen.
Mit den Haaren im Gesicht und durchnässt bis unter's Kleid sah sie völlig verwirrt zu Reika, die diesen Blick mit einem warmen Lächeln begrüßte.

Die Fischkatze hatte einen - noch tropfenden - Kübel in der Hand.

"Es ist nur ein Bad...Ok?", sprach sie gelassen. "Entspann' dich."

Zeichnete sich da eine gewisse Röte aus den Wangen Reikas ab?

...

Recht hatte sie allerdings... Zumindest in Rasus Augen.

"I... Ich hab' mich noch nie vor jemandem ausgezogen", stotterte Rasu dann ihre Gedanken heraus.

Reika verdrehte lächelnd die Augen und griff nach dem Saum von Rasus Kleid...

"Dann mach' ich das eben für dich."

Dies wurde zwar mit einem kurzen "Quietschen" protestiert, aber nach einem Ruck war das nasse Kleid über den Kopf gezogen und in die Ecke geworfen.
Es war ohnehin nicht mehr zu retten...

"Wenn ich dir den Rücken schrubben soll, geht es nicht anders."

...

Rasu war jung und "unentwickelt", dennoch sah man ihr an, dass sie all ihren Mut brauchte um aufrecht vor Reika stehen zu bleiben.
Die angelegten Ohren und der Blick an der Fischkatze vorbei sprachen allerdings Bände über die "Scham", mit der Rasu zu kämpfen hatte.

Sie wollte jedoch um jeden Preis vermeiden, dass Reika sich abgelehnt fühlt... Oder gar das Gefühl bekommt "doch lieber" hinaus zu gehen.
Rasu war...

Glücklich. Beschämt, aber glücklich.

...

Wenngleich Rasu im selben Moment realisierte, wie sehr ihr Kleid... "Gerochen" hatte.

Wahnsinn... Wie still es in einem Raum sein konnte.

...

Gesprochen wurde nicht, die Gedanken waren allerdings dennoch deutlich zu vernehmen. Im Prinzip dachten die Mädchen dasselbe, doch zugegeben hätte es wohl keine von ihnen...

Kurz: Unsagbare "Neugier".

Einen Moment lang hatte Rasu darüber nachgedacht es Reika gleich zu machen und ihr beim Ausziehen "zur Hand" zu gehen, doch noch ehe sie eine Entscheidung getroffen hatte, begann Reika sich ihrer Wäsche zu entledigen.
Während der Schweif der Füchsin unbewusst zu wedeln begann.

Gemeiner, verräterischer Schweif.

Reika war wunderschön. Sie hatte ein seidiges Fell und eine einzigartige Haarfärbung. Die Wunden, die ihr Körper in den letzten Tagen davon getragen hatten... Störten das Bild nicht.
Zusammen mit den leicht erröteten Wangen machten sie das Bild der Fischkatze perfekt. Eine starke und stolze, junge Frau.

...

Dass Rasu Reika allerings mit "großen Augen" anstarrte, wurde ihr erst nach dem letzten Kleidungsstück bewusst. "Ihr" im Sinne beider Mädchen... Wie plötzlich Rasu doch den Boden und Reika die Decke interessant fanden...

Zumindest bis Reika nach einem großen "Schlucken" dann dort die Fähigkeit des Sprechens zurück gewann.

"Das Wasser soll nicht kalt werden..."

Es war einer dieser Sätze, bei denen man ganz genau wusste, dass selbst der Sprechende einen komplette anderen Satz auf der Zunge ruhen hatte.

Ein Kopfnicken der Füchsin beendete die Situation - vorerst - und erlaubte sie ihnen ins "verbergende", heiße Wasser zu steigen.
Jede an einem Ende, in Rasus Fall bis zur Nase im Wasser.

...

Das Wasser war wirklich sehr heiß, doch gerade dies begrüßte die Füchsin unglaublich. Rasu konnte förmlich spüren, wie das Wasser durch ihr Fell an ihre Haut drang... Ihre Wunden brannten dadurch zwar etwas, doch es war einfach ein schönes Gefühl zu wissen, dass ihr gut ging.

Jetzt, da sie im Wasser saßen... Konnte Rasu sich wieder auf ihre "bewussten" Gedanken konzentrieren.
Sie saß mit ihrer Freundin im Wasser... Einem Mädchen, in das sie sich verliebt hatte. Sie dachte nicht darüber nach wie schön das ist... Dachte nicht darüber nach, wie verwirrend es sein konnte.
Sein würde...

Rasu dachte nur daran, dass sie mit Reika hier war. Sie dachte an Reika und wie sehr sie sie liebte.

...

Während sich die Mädchen nun ansahen... So nah beieinander... In einem absoluten Moment des Friedens...
War ihnen klar: Sie hatten einander gefunden.

Rasus glänzende Augen sprachen zudem mehr, als 1000 Worte. Ein warmes Lächeln... Nach wie vor angelegte Ohren.
Keine Scham. Glück!

...

"Ich schrubb dich zuerst", sagte Rasu glücklich uns stutzte. Nicht nur sie...

"Äh... Äh... Deinen Rücken meine ich." Erneutes Stutzen.

Hatte dieser Zusatz den ersten Satz irgendwie verbessert? Scham war da keine mehr. Rasu war es nur unsagbar... Peinlich.

Glücklicher hätte die Füchsin nicht sein können, als sie das leise Schnurren der Fischkatze vernahm.
Es war zwar ein seltsames Gefühl ein Mädchen so... "Intensiv" zu berühren, doch Rasu genoss es. Sie selbst beschrieb es in ihren Gedanken als ein schönes Gefühl endlich etwas für Reika machen zu können.

Wie "belanglos" es auch wirken mochte.

An dem Schmutz und dem "Verklebten" in dem Fell Reikas sah Rasu wirklich direkt vorbei. Sie hatte keinen Greul vor ekligen Dingen und wenn doch... Dann hatten die letzten Tage etwas dagegen getan.

...

Nach Reikas Satz wurden Rasus Bewegungen langsamer... Es lag nicht an Reikas Worten, sondern an den Gedanken, die diese auslösten. Verschiedene Fragen hatten sich in Rasu aufgedrängt, die sie nur zögerlich stellen wollte... Wenn überhaupt.

Sie wollte Reika nicht unglücklich machen. Nicht jetzt... Nicht später. Doch gefragt werden musste es dennoch.

Doch wie fragen? Was zuerst?

Während Rasu versuchte sich schnell für eine Frage zu entscheiden, hatte Reika genug Zeit Rasus "Kummer" zu bemerken und einen vorsichtigen Blick über ihre Schulter zu werfen.
Rasu kniete noch, hatte den Schwamm in der Hand. Doch ihr Blick ging an Reika vorbei in's Leere. Die Füchsin sah nicht traurig aus, doch ihre Nachdenklichkeit war offensichtlich.

"Stimmt was nicht?"

Rasu schreckte eine Sekunde lang hoch und begann dann den Schwamm in ihren Händen zu kneten. Während sie sich nun mühevoll um die richtigen Worte kümmerte, setzte sie sich wieder.

Als die Füchsin ihren Blick wieder von dem Schwamm nahm, war er nicht glücklich. Er war nicht traurig. Nicht besorgt...
Ihre Augen sprachen einen der "wenigen" Sätze, den Augen wirklich "beherrschten".

"Nimm mich in den Arm", sprachen ihre Augen.

"Darf ich wirklich deine Freundin sein?", fragte Rasu.

Verzeihst du mir all das? Gehöre ich dann/jetzt zu deiner Familie? Können deine Brüder mir verzeihen? Wohnen wir hier jetzt? Wirklich? Darf ich für dich kochen? Kannst du mit mir glücklich sein? Bin ich hübsch?

...

Viele Fragen hatten sich in dieser vereint.

Die Füchsin... Weinte.

Was die Fischkatze gesagt hatte, stimmte. Natürlich stimmte es. Doch das war es nicht, was Rasu hören wollte.
Sie wusste, dass Reika nicht bei ihr sein musste. Doch so wie sie es sagte... Fühlte es sich dennoch so gezwungen an. Nach dem Wort, welches - ohne Übertreibung - Übelkeit in der Füchsin auslöste. Dass es "Schicksal" sei, dass sie hier zusammen waren.

Das wollte Rasu nicht hören. Im Prinzip... Wollte Rasu hören, dass Reika bei ihr sein musste. Dass sie es sich gar nicht anders vorstellen könnte...

Dass Reika einfach mit einem "Ja" antwortete.

Rasu...

Rasu selbst war hier - so war sie sich sicher und beschrieb es auch so in ihren Gedanken - weil sie es musste. Weil sie sich nicht vorstellen könnte, Reika zu verlassen. Nicht, weil sie sich in ihrer Nähe sicher fühlte. Sondern, weil Reika sie glücklich machte.
Es war ihre Art... Ihre Stimme... Selbst ihr Geruch...

Dennoch... Wollte Rasu nicht, dass Reika noch länger wegen ihr leiden müsste. Sie wusste, dass "die Typen" vor allem hinter Reika her waren... Glaubte es zumindest. Dennoch war es ihr Erscheinen gewesen, welches die Aufmerksamkeit auf Reika gelenkt hatte.
Ihr Erscheinen gewesen, welches zur Zerstörung ihrer Heimat und zur Vernichtung von Reikas Vergangenheit geführt hatte.

Die Füchsin wollte hören, dass sie geliebt wird...
Doch tief in ihrem Inneren fürchtete sie, dass Reika ihr niemals ganz verzeihen könnte.

Das einzige, was Bedeutung hatte, war Reikas Umarmung.
Mal abgesehen von ihren Worten...

Reika war so warm... Stark...
Rasu hätte nicht beschreiben können wie sehr sie es genoss von Reikas Armen gehalten zu werden. Wie glücklich sie war, dass sie es war, die von ihr gehalten wurde.

Auch wenn Rasus Gedanken in dem Moment verstummt waren, klammerte sie sich so fest sie konnte an den Körper ihrer Geliebten. Griff fest in ihr Rückenfell... Wollte spüren, wie nah sie beieinander waren.

Sie weinte noch immer. Weinte und lächelte. Vor Glück... Vor Freude.

...

Es war schwierig so eng beieinander eine Haltung zu finden, in der... Sie sich küssen konnten. So hatten sich ihre Münder schon wieder verschlossen, ehe sie erneut längs ins Wasser zurück fielen.
Völlig bedeutungslos. Der Kuss zählte...

In Rasus Kopf drehte sich alles... Es war so... Romantisch.

Reika hatte sie völlig "im Griff".
So war es auch die Fischkatze, die Rasu und sich selbst wieder aus dem Wasser hob und in eine sitzende "Haltung" brachte. Selbstverständlich nur der Bequemlichkeit halber so, dass Reika im Wasser mit ausgestreckten Beinen saß, während Rasu ihre Beine um Reika geschlungen hatte.

Noch näher beieinander ging es nicht.

Dass Rasu ein Kopf kleiner war, viel dadurch allerdings nicht ins Gewicht.

...

Den Kuss selbst unterbrachen die Mädchen nur, damit Rasu noch einmal wiederholen konnte, was ihr Herz schon brüllte.

"Ich liebe dich Reika. Ich liebe dich so sehr..."

Rasus Herz raste. Sie atmete schwer... So intensiv hatte sie sich... Sowie auch ein anderes Wesen nie zuvor gespürt.
So ein starkes Gefühl umklammerte ihr Herz... So eine Wärme erfüllte ihren Körper.

Wie "viel" Rasu bewusst "wollte" ist schwer zu beschreiben... Ihr "Instinkt" wollte, dass sie Reikas Wange wie zuvor mit der Zunge liebkosen sollte...

Doch während sie so auf Reikas Schoß saß und sich auch nur vorstellte Reika auf die gleiche Weise zu küssen... Ließ das Gefühl sich in der jungen Füchsin nur noch weiter ausbreiten.

Die Füchsin konnte es an den Augen der Fischkatze erkennen.
Sie wusste, dass das "Gefühl", welches sich erneut in ihr "entbrannt" war, noch warten musste.
Denn gerade jetzt musste auch sie für Reika da sein.

Dennoch genoss es Rasu "sichtlich", auf Reikas Schoß sitzen zu können. Doch anstatt sie erneut zu küssen, legte sie ihr Ohr an die Brust Reikas. Sie wollte ihren Herzschlag hören...
Während Reika die Chance bekam ihren Kopf auf den Rasus zu legen... Gleichzeitig begann Rasu sanft Reikas Rücken zu streicheln.

Rasu lächelte. An dieses Herz hatte sie ihr eigenes verloren.


...

"Denk' nicht immer an das Ende. Alles, was zählt ist, dass wir jetzt hier sind. Weißt du... Ich hab' so viel Angst gehabt und trotzdem bin ich dankbar... Weil ich dich so treffen konnte. Ich möchte, dass du glücklich bist. Deswegen will ich stärker werden... Damit du dir keine Sorgen mehr um mich machen musst. Ich will für dich da sein, wenn es soweit ist."

...

Die Füchsin rückte ein Stück zurück. Um Reika besser ansehen zu können... Damit sie ihr Lächeln besser sehen konnte.

Rasu lächelte... Glücklich. Je mehr sich Reika öffnete, desto entspannter wurde Rasu. Desto größer und intensiver wurden ihre Gefühle gegenüber diesem Mädchen. Diese "Stärke", die um Reika umgab war wunderbar...
Doch das dahinter erleben zu dürfen... Machte Rasu wirklich glücklich.

Sie hielt noch immer eine Hand von Reika... Streichelte diese sanft mit der anderen Hand.

...

"Du bist verrückt", sagte Rasu und lächelte frech.

Allein diesen Satz auszusprechen erinnerte Rasu daran, wie sie eigentlich war. Erinnerte sie an die unzähligen Erinnerungen, in denen sie sich mit irgendwelchen Jungs geprügelt hat.
An all die Zeit, die vor den "Abenteuern" lag.

Sie hatte fast vergessen, wie gerne sie frech war.

"Du musst nicht nach deiner Stärke suchen."

Sie sah in's Wasser. Nicht weil sie bedrückt war, sondern weil sie etwas bereute.

"Ich hab solange gekämpft, dass ich ganz vergessen habe, wer ich bin."

Sie sah wieder auf und lächelte noch stärker.

"Du hast immer nach vorne gesehen und weiter gemacht. Du hast mich immer beschützt. Völlig egal was los war, du hast immer meine Hand gehalten..."

Gedankenpause.

"Du bist so stark, aber du musst auch mal aufhören zu suchen. Du musst ab und zu auch einfach mal weinen."

Tränen begannen erneut die Wangen Rasus zu zieren. Pure Glücklichkeit.

"Du darfst so oft weinen, wie du möchtest. Du darfst mich umarmen, wenn du möchtest. Ich möchte auch für dich da sein. Bei dir sein, wenn du Angst hast. Völlig egal, was los ist."

"Das stört mich nicht", sagte die Füchsin und lächelte... Etwas beschämt.

"Nein wirklich, das macht mir nichts aus."

Dass sie beinahe "Ich mag das" gesagt hätte, erschreckte sie nicht wirklich... Im Gegenteil. Im Prinzip hätte sie nur das bestätigt, was...

Rasus Ohren zuckten.
Sie waren nackt... Waren zusammen... Liebten einander... Zudem hatte sich Reika ihr schon völlig geöffnet.

Dennoch wurde ihr Kopf knallrot, während ihr Herz versuchte ihr aus der Brust zu springen...

"Ich mag das... Irgendwie."

Sie hielt sich die Hände vor das Gesicht und spürte, wie heiß ihr Gesicht geworden war. Sie wusste ja selbst nicht warum, aber so wie es Reika "nett umschrieb", gefiel es Rasu.
Interpretieren wollte sie es nicht... Wirklich nicht.

In diesem Moment wollte sie ohnehin nur in irgendein Loch versinken.

Im Prinzip kam der Füchsin nur eins in den Sinn.

Doch da die Fischkatze in nächster Zeit wohl nicht an's Küssen denken würde und sie nicht von allein sauberer wurde, rutschte Rasu erstmal von Reika weg und drehte ihr den Rücken zu.
Allerdings musste sie - im Gegensatz zu Reika - ihre langen Haare über die Schulter legen.

Was Reika sah war der samtene Rücken einer jungen Füchsin... Zierlich und weich. Nur voller undeutbaren Schmutz.

Um weiter mit Reika zu sprechen, versuchte die Füchsin allerdings über die Schulter zu sehen. Ohne das Thema "Genuss-nächtlicher-Unfälle" weiter zu vertiefen... Immerhin schien Reika das nicht unbedingt zu teilen.

Rasu bereute allerdings nicht dies ausgesprochen zu haben. Im Gegenteil.

"Äh... Wenn du nicht in's Bett machen willst, solltest du eine Windel tragen... Oder?"

Der Satz war ohne Hohn, ohne Witz. Er war so ernst gemeint, wie ausgesprochen. Hätte man Rasu gefragt, wieso sie das einer 15jährigen vorschlägt, hätte sie mit den Achseln gezuckt.
Die alternative Aussage Rasus wäre gewesen, es einfach passieren zu lassen. Doch dies hatte Reika ja schon im Voraus ausgeschlossen.

Hellblaue Leggins... Dunkelblaues T-Shirt... Dunkelgrüner Rock...

Perfekt.

Im Gegensatz zu Reika begann Rasu sogar an Ort und Stelle auf die Zehnspitzen zu springen. Sie wusste ganz genau, was Reika meinte.

"Endlich fühle ich mich wieder sauber."

Das letzte Mal hatte sich Rasu in der Dusche Reikas richtig säubern können... Davor hatte sie Wochen in einem Wüstenschloss gelebt, in dem sie die Rolle Midas' übernehmen sollte. Fließend Wasser?

Keine Spur.

Dies hier war Luxus.

...

Weswegen Rasu aber im Endeffekt lächelte war die Art und Weise, wie sich Reika bewegte. Es mochte vielleicht Wunschdenken sein, doch in Rasus Augen bewegte sich Reika irgendwie... Weiblicher. Femininer.

Sie würde es so nicht aussprechen wollen, aber lächelnd tat sie.

"Bis 18:00 ist es noch eine Weile hin... Ich würde gerne nochmal auf den Markt gehen. Ich mag die Art und Weise, wie man hier miteinander umgeht."

Rasus Lächeln wuchs noch weiter, als ihr eine andere Frage in den Sinn kam und sich entsprechend mit dem Rücken zu Reika drehte.

"Wärst du so freundlich mir einen Zopf zu binden", fragte sie und hob ein grünes Schleifenband empor.