Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Sie sind nicht verbunden. Loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich

Die Familie

2 verfasser

Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3

Nach unten  Nachricht [Seite 3 von 3]

51Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 6:14 am

LTF


Admin

Die Kissenschlacht war in Arbeit... Was stand noch auf Claws Tagesplan? Er musste Brikk noch seiner gerechten Strafe zuführen und...
Ach ja!

Er musste die Bombe noch immer verschwinden lassen.
Es wäre zwar kein Drama, wenn sie sie verlieren würden... Dann würden sie sich eben etwas Anderes einfallen lassen, aber: Cecily würde Ärger machen. In irgendeiner Form bestimmt.

Also Mädchenzimmer prüfen... Wenn die Luft rein ist: Bombe zwischen Muddles – noch nie getragenen – Klamotten verstecken und wenn nicht: Dann eben dafür sorgen, dass es rein wird! Wer sollte sich schon dort aufhalten?
Night war kein Thema, die Zwillinge waren getrennt und...

Na ja egal.
Denn ehe er sich genug Gedanken machen konnte, stand er vor der Tür der Mädchen. Mit einer Hand umgriff er die Klinke und klopfte mit der anderen vorsichtig an.

Äh? Jemand da drin?

Die Bombe hatte er noch nicht bei sich.

… … …

Muddles Gesicht verzog sich in den Schatten seiner Kapuze... Unsichtbar zusätzlich hinter seinen – vor dem Gesicht liegenden – Ohren. Solange er die Kapuze nicht abnahm, sah wirklich niemand sein Gesicht. Ausser... Man schaute von unten.

Er war den Worten mit dem Blick gefolgt, das Mädchen gesehen... Aber keinen Ton von sich gegeben. Keen und der Rest der Mädchen gingen offen mit der Überraschung um, dass Stacey sich zeigte. Dass sich allerdings auch Epic dieser „Offenheit“ hingab, machte Muddle dann doch stutzig.

Muddle selbst hatte das Pferd noch nie zuvor gesehen, gab der Szene jetzt aber auch nicht mehr Wichtigkeit zu.

Anstatt etwas zu sagen, richtete er seinen Blick wieder auf die Tür und drückte die verschränkten Arme an sich. Er WOLLTE in einer Horde Mädchen nichts sagen. Immerhin reichte es aus, dass 1 Mädchen seine Stimme hinterfragte...
Natürlich hatte er innerhalb der Schlägereien ausserhalb der Scheune schon oft gesprochen. Doch war da meist wenig Zeit und lag schon gar nicht die gesamte Aufmerksamkeit auf ihm.



Er fühlte das angesprochene Unbehagen weiterhin... Sowie er die Blicke auf sich spürte.
Letztendlich hatte er ja doch keine Wahl.

Würde „es“ herauskommen, könnte er sie immerhin alle an Ort und Stelle zusammenschlagen. Was er wohl auch tun würde...

Irgendwie kam ihm das „Jetzt“ schon wie Folter vor.

Versprochen“, gab er letztendlich von sich und richtete seinen Blick auf einen dunklen Punkt in der Ecke der Scheune.
Muddle hatte eigentlich eine hohe, feminine Stimme... Eine, die absolut zu dem passte, was er wirklich war. Das er die Stimme verstellte, war ohne Probleme zu durchschauen... Sofern er mehr als ein Wort von sich gab. So klang es nur, als ob er eine fürchterliche Stimme hätte.

Wieso ließ er sich überhaupt auf diese Spielchen ein?! Er hatte Scarcely einen Streich spielen oder sich mit irgendwem prügeln wollen... Nun stand er hier – im MädchenHQ – und stand kurz vorm Platzen... WIESO ER?!

Könnte sich Muddle vorstellen, für ein Mädchen etwas zu empfinden? Jetzt gerade nicht.

Leise knurrte er irgendwelche, unverständlichen Dinge in seinen Pullover.

In Keens Augen war Muddle...

Nicht mehr oder weniger seltsam, als die anderen Jungs aus dem Waisenhaus oder der Stadt. Jungs waren alle verrückt.
Dieser nur etwas stiller.

Dass sich Stacey sich ihm allerdings so „ohne offensichtlichen Anlass“ gezeigt hatte, machte sie schon stutzig.

Gibt's einen Grund, warum du dich DEM da zeigst?

Hasen mochte sie nicht. Die waren nicht ihr Typ: Zu hektisch und „weich“.

… … …

Emma liebte diese Augen: Glückliche Kinderaugen.

Alles in allem verlief der Tag bisher ganz gut...

Night war zur „Ruhe“ gekommen.
Sie hatten fast alle Einkäufe erledigt und mussten sich um Nahrung und „Windeln“ - mit allem was dazu gehört – für eine Woche keine Gedanken machen und den Rückweg müssten ihre alten Beine nicht einmal selbst schaffen.

Wenn jetzt noch Muddle und Epic ohne etwas anzustellen das Dorf verlassen würden, wäre es wirklich ein Klasse A Tag.

Irgendwie zu gut um wahr zu sein...

Danke Rita“, hatte Emma ihre eigene Freude und Entspannung von sich gegeben.

Ach was, das ist doch Nichts.

Die Gans kramte einen Moment lang in ihrer Tasche herum, sah auf die Uhr... Zögerte kurz und nickte sich dann zu.

Emma, wollen wir uns nicht einen Kaffee gönnen? Ich lade dich ein.

Emma lächelte dankbar, schüttelte aber den Kopf.

Ich würde gerne, aber wir haben noch nicht alles zusammen. Später vielleicht oder nachher bei uns.

https://rpgf.forumieren.de

52Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 6:43 am

Reaver

Reaver

"O~kay, der geht klar," war die sofortige Antwort von oben gekommen und schon war Stacey verschwunden, ohne Keen eine Möglichkeit zu geben zu antworten.

Epic schaute das grüne Mädel an und zuckte mit den Schultern, "Sie ist hier fast den ganzen Tag alleine, ein wenig Aufmerksamkeit sucht sie bestimmt. Naja, egal...wir hatten noch einen Scarcely zum weinen zu bringen."

Damit ging sie neben Muddle auf die Knie und legte die Rolle aus, die mit 'B.3' betitelt war.

"Muddle, Keen, Rainy, Nana, rankommen, wir haben vie~l zu tun."

B.3 war lustig.

...

Und Reika hatte keine Intention sich von Emma zu trennen, was White dazu veranließ, sie zu bitten, dass er sich alleine umsehen könnte.

Das erblicken eines pinken Flackerns am Wegesrandes unterstützte das.

Cecily war dreist, aber nicht so dreist, dass sie einer direkten Order wiedersprechen würde...hoffte er eigentlich.

...

Es kam kein Ton, er hörte von über sich zwei Stimmen loslachen, Funny und Ginger, die beiden waren also im Zelt.

Melodia war noch am Strand.

Sich um Ghost sorgen zu machen wäre schlichtweg paranoid.

Night hämmerte unterhalb der Stege, wie man auch hörte.

Und das wäre es auch schon wieder. Cecily war nicht anwesend, genauso wenig Reika und Epic.

53Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 7:07 am

LTF


Admin

Seine Chance.
Die Zimmer waren verlassen, Jungs und Mädchen unterwegs.

Das Zimmer der Jungs war – nachdem Claw und Brikk es am Morgen aufgeräumt hatten – nach wie vor gut in Schuss und die Bombe da, wo er sie zurückgelassen hatte... Er hatte sie noch lächelnd in die Hand genommen, doch in dem Moment, in der er sie berührte... Überkam ihm eine wichtige Frage.

Was ist, wenn die Kissenschlacht doch ins Zimmer der Mädchen übergehen sollte? Es war selten, konnte aber vorkommen...
Nach einem Moment des Grübelns verschwand die Sorge allerdings wieder.

Wenn, dann würde die Bombe ja in den Sachen von Muddles gefunden werden.
Also entweder würde damit der Verdacht auf ihn fallen oder – da er seine Kleider ja nie anrührte – es würde als Versteck von „unbekannt“ angesehen werden.

Er wäre aus dem Spiel.

Er drehte die Bombe noch ein wenig in seinen Händen, versteckte sie dann hinter seinem Rücken und sah hinaus auf den Gang... Keine Stimmen, keine Schritte. Jetzt schnell!
Mit eiligen Schritten ging er herüber zum Raum der Mädchen, riss die Tür auf und hechtete förmlich zu Muddles Kiste. Klappe auf, Bombe nach unten und fertig.

Keine Zeugen, perfekte Aktion.

Nun war es Zeit für die Rache an Brikk... Wo steckte der eigentlich? Seit dem Frühstück hatte Claw ihn nicht mehr gesehen. In die Stadt – so wie Cecily – geschlichen hätte er sich niemals. Also musste er entweder im Bad, im Lager, im Zelt – bei den 2 Mädchen – oder sonst...

Eigentlich konnte er überall sein.

Also erst mal das Klebeband aus dem Lager holen...

… … …

Plan B.3 war grausam in seiner Einfachheit.
Wer, wenn nicht Muddles, hätte seine Qual erkennen können?

Der Plan war simpel:

Ein Köder lockte Scarcely in eine ganz bestimmte Seitengasse – eine Sackgasse nahe seines Standes. Ein Kleid – extra groß – wurde von 2 Mädchen bereit gehalten und über den Kopf von Scarcely gezogen, sobald dieser in Position wäre.
Die Arme durch das Kleid gefesselt stünde einer „Verschönerung“ - wie es im Plan beschrieben stand – nichts mehr im Wege...

Schminke, Lippenstifte und anderer Kram war als „Einsatzmaterial“ eingetragen.



Wobei sich Muddle leise fragen musste, ob es für jeden Jungen in der Gegend so einen Plan gab.



Den Köder würde – soviel verstand Muddle schnell – er selbst spielen.
Warum sollte der dumme Hund auch eines der Mädchen verfolgen? Der Hase hatte nichts gegen den Plan, wenngleich es der erste war, an dem Claw nicht beteiligt war...

Muddle war Mitläufer. Nicht Selbstdenker. Zumindest aktuell noch nicht.

Köder bin ich?
War mehr eine Feststellung, als eine Frage.

Ebenso schnell antwortete auch Keen.

Klar, was glaubst du denn? Du lockst ihn in die Gasse und wenn er zwischen den Mülltonnen steht, kommen wir – ich und Epic – heraus und ziehen ihm das Kleid über. Der wird es nicht kom...

Epic unterbrach, was ein leises Fauchen der Katze erzwang.

Er hat KEINE Chance!

Nana lächelte finster.

Der wird es sich 2x überlegen, uns zu unterschätzen.

...

Nachdem White verschwunden war, ließ sich Emma dann doch noch von Rita breit treten und nahm Reika - an der Hand - mit. Wenn niemand sonst hin sah, konnte sie ihrem Engel auch mal einen Kakao bestellen...

"Sonderausgaben" für einzelne gab es sonst nur an Geburtstagen.

https://rpgf.forumieren.de

54Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 7:23 am

Reaver

Reaver

Rainy schaute dem ganzen zu, es gab keinen Kommentar zu ihren Vampirzähnen, die hatte sie jetzt allen Anwesenden präsentiert. Nur das Fakt, dass sie im dunkeln leuchten hatte sie noch niemanden erklären dürfen.

Da hatte man EINMAL cooles Spielzeug.

Nichtmal der Junge war darauf abgefahren...auf VAMPIRZÄHNE die im DUNKELN leuchten. Was sollte man denn sonst noch tun um cool zu sein?

Allerdings hatten sie seine Unterstützung ein wenig schnell bekommen. Hatte Epic ihn deswegen mitgebracht? Konnte er Scarcely sowenig leiden? Hatte er keine Angst, dass dies eine Falle sein könnte?

Kannte er die Widder nicht?

Er war aufjeden Fall einer der Waisen, sie hatte ihn oft mit Emma gesehen.

Das Problem mit Staceys Einsamkeit hatte man sich schon in der Gruppe geeinigt, das man da mal eine Nacht hier zusammen verbringt, ob Keen solange bleiben würde?

"Machst du's?" fragte sie am Ende, zwischen den Vampirzähnen heraus, Muddle.

...

White war dem pinken etwas gefolgt und gesehen wie es in Carneys Laden verschwand, er sah noch den Bruder von Nana.

"Hey, Jump!" rief er ihm noch winkend zu, das Rentier winkte zurück, "Yo, White."

Dann war White wieder verschwunden und Jump ging weiter in Richtung Scheune.

55Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 7:58 am

LTF


Admin

Hätte Muddle die Gedanken von der Igelin gelesen... Hätte er wohl all die Dinge gedacht bzw. gefragt, die sie vermisste.
Natürlich interessierten ihn – wie gesagt - die Zähne brennend. Im ersten Augenblick hatte er sie sogar für echt gehalten... Allerdings könnte jedes Wort, das er aussprach, ein Wort zu viel sein. Er hatte sich an das Schweigen gewöhnt und brach es nur, wenn es sein musste oder er...

Wie inzwischen bekannt: Ausrastete.

Deswegen versuchte er die Zähne so weit es ging zu ignorieren, um seine Neugier im Zaum zu halten.

Vertraute er den Widderzwillingen?
Im Grund hätte er allen Grund gehabt ihnen zu misstrauen, doch wenn es darum ging Scarcely eine Lektion zu erteilen, war er immer mit dabei. Selbst wenn er sich Gedanken gemacht hätte: Muddle damit in eine Falle zu locken, Scarcely eine Lektion erteilen zu wollen, wäre reeller Verrat an ihrer Familie.

Muddle glaubte einfach nicht, dass Epic so weit gehen würde.

Zudem war es Zufall, dass Muddle hier war; also gab es auch keinen Grund eine „Zusatzfalle“ in Betracht zu ziehen. Wenn White hier gewesen wäre, wäre die Situation nämlich eine ganz andere gewesen.



Ja“, gab Muddle von sich und erhob sich wieder.
Zu nah an den anderen Mädchen wollte er auch nicht stehen bzw. hocken... Da kam dann doch der Junge in ihm durch.
Mädchen waren eklig.

Der kriegt mich nie.

Muddle war neben Epic – der Gazelle – der schnellste Läufer aus dem Waisenhaus.
Zwar hatte auf Mobius die Rasse nicht immer etwas mit den körperlichen Eigenschaften zu tun, aber... In diesem Fall gab es zumindest aktuell noch keine bekannten „Wunderfähigkeiten“.

Keen sah zu Nana herüber.

Ist denn alles bereit? Wenn wir ihn haben, muss alles schnell gehen.

Muddles einzige Sorge war, dass die Mädchen Scarcely verpassen könnten. In dem Fall würde er allerdings den Moment der Verwirrung nutzen und die Fliege machen. Er wusste, dass Scarcely Mädchen nichts antat, also musste er sich um Epic auch keine Sorgen machen.

https://rpgf.forumieren.de

56Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 8:08 am

Reaver

Reaver

In dem Moment klopfte es an der Tür und alle hörten die Stimme von Jump.

"Nana?"

Jeder Anwesende kannte Jump.

Die Mädchen als Bruder von Nana, Muddle als einen nicht vertrauenswürdigen Typen. So kannten ihn alle.

In den Schlägereien saß Jump immer am Rand und in dem ersten Moment, wo eine Seite einen, aus seiner Sicht, strategischen Vorteil hatte, ging er auf diese Seite. Er schien das ganze auch nur halb so ernst zu nehmen wie der Rest.

Er war...nicht vertrauenswürdig.

Nana grummelte kurz, "Hinterausgang." war alles was sie flüsterte.

Das war ein Zeichen, dass einer von den Tagen war, wo es Streit in der Familie gegeben hatte und das Mädchen nicht bereit war, nachzugeben. Außerdem könnte er, je nach Laune, den Plan versuchen zu ruinieren, ich wiederhole: VERSUCHEN!

Die Mädchen hatten sehr viel Konfidenz in ihre Pläne und Scheitern stand stets außer Frage.

57Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Mi März 23, 2011 8:37 am

LTF


Admin

JETZT war es langsam ein „ganz normaler“ Tag in FT.
Irgendjemand hatte einen Plan geschmiedet... Irgendjemand drohte diesen zu verhindern...

Irgendjemand – meist Muddle – musste wie verrückt durch die Gegend rennen.



Jump stellte zwar nicht die größte Gefahr dar, aber Muddle war so schnell im „Rausch“ der Flucht gefangen, dass er nicht die Gelegenheit bekam darüber nachzudenken.
Da er allerdings im Gegensatz zu den Mädchen nicht die Wege aus dem HQ kannte, war es letztendlich Epic verhinderte, dass der arme Kerl zurückblieb... Selbst wenn sie ihn dafür an der Kapuze nach zerren musste. Eine Klappe – die von innen verschlossen war – stellte den Hinterausgang dar.

Nach den Mädchen folgte Muddle, der Stacey schon wieder aus seinen Gedanken gestrichen hatte.

Solange Jump hinter seiner Schwester her war, so dachte zumindest Keen, stand der Plan unter Zeitdruck. Glücklicherweise hatte es ausser Frage gestanden, dass der Plan heute durchgezogen werden würde, weswegen die Notwendigkeiten – sprich Schminke und Kleid – bereits in der Gasse versteckt worden waren.

In Reih und Glied – aber so schnell sie konnten – rannten sie die Wege und Straßen entlang Richtung Strand.
Einen Weg, den jeder der Anwesenden – alle Mädchen sozusagen, auch wenn dies dem Autor einen bösen Blick Muddles bescherte – kannten. Immerhin war Scarcely allen sehr gut bekannt...

Wir werden die Gasse im Auge behalten“, hatte Keen den Plan noch einmal erläutert.

Wir schlagen zu, wenn Scarcely direkt zwischen den beiden, runden Mülltonnen steht. Ein Zeichen gibt es nicht... Das würde ihn nur vorwarnen.

Hält denn das Kleid, bis wir fertig sind?“, hatte Nana gefragt. Immerhin schlug er sie nicht, konnte aber sehr, sehr böse werden.

Das würde selbst einem Bären stand halten. Ich weiß das! Wir haben es an einem ausprobiert“.

Ein Moment, von dem Brikk nie gesprochen hatte und es wahrscheinlich auch nie tun wird.



An der Kreuzung, die den Weg zum Strand mit besagter Seitengasse verband, trennten sich die Mädchen von Muddle.

Eine einfache, kurze und vor allem enge Gasse... Hier kam niemand freiwillig vorbei, wenn er nicht direkt aus der Stadt kam. Jeder, der Fische wollte, nahm den direkten Weg von der Einkaufsstraße.

Muddle hatte, nachdem die Mädchen verschwunden waren, schwer geschluckt. Dass ihm Epic vorher noch viel Glück gewünscht hatte, würde ihm auch nicht helfen, wenn er zu langsam wäre.



Auf den letzten Metern bekam Muddle dann doch recht weiche Knie...

Der Platz vor dem Stand Scarcelys und des Sheriffs gehörten zwar im Ganzen zu der „großen“ Hafenanlage, war jedoch durch das Haus des Hundes bzw. ein paar kleiner Lagerhäuser in so fern abgegrenzt, dass es eben aussah, wie ein eigener Platz.
Ein Platz, den die Jungs aus dem Waisenhaus nur aufsuchten, wenn sie Ärger wollten.

Wie jetzt.

Der Platz selbst war aktuell leer. Der Stand in Sicht, allerdings kein Scarcely...

Muddle hatte sich hinter dem letzten Baum vor dem Anfang des Platzes versteckt und versuchte heraus zu finden, wo der Hund ab geblieben war... Der Schaukelstuhl war inzwischen leer – der Sheriff wohl irgendwo unterwegs.

Ob Scarcely am Strand schlief?

Muddle schluckte ein weiteres Mal und ging langsam – quasi auf Zehenspitzen – in Richtung des Standes. Sich immer wieder sagend, dass Scarcely keine Ahnung vom Plan hätte... Keine Ahnung vom Plan hätte...

Doch wo steckte er?

https://rpgf.forumieren.de

58Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Do März 24, 2011 2:06 am

Reaver

Reaver

Die Dorfjugend unterschied sich von den Waisen darin, dass die meisten außerhalb der Schlägereien sich in kleineren Cliquen zusammenfanden mit Scarcely als Bindeglied zwischen den Grüppchen. Es waren gut doppelt soviele Leute in der Dorfjugend wie Waisen vorhanden waren, ich meine damit nicht komplett, es handelte sich insgesamt um 22 Dörfler, von denen waren allerdings nur 14 in den Gefechten involviert. Der Rest sah keine Freude an der Gewalt oder brauchte einfach nur den Ausgleich nicht.

Die Depression war vorbei, doch man wuchs ohne wirkliche Perspektive auf. Die meisten empfanden es nicht so toll, Familiengeschäfte fortzuführen. Da baute sich Frust auf, Frust der abgebaut werden musste. Der Konflikt soll schon seit der Gründung des Waisenhauses, wenn nicht sogar schon vorher, bestehen. Es gab immer eine schwammige Grenze, einige Waisen verstanden sich mit einigen Dörflern abseits der Konflikte recht gut.
Gespräche endeten dann mit einem scherzhaften:

„Heute abend hauen wir euch richtig auf's Maul.“
„Träum weiter, Lusche.“


Und trotz derber Verbalitäten und Ausschreitungen konnte man sich Freunde nennen. Jungs eben.

Scarcely zog sich jedoch immer mehr von den Schlägereien zurück, ging mehr und mehr seiner Arbeit nach und wurde langsam erwachsen. Ein neuer symbolhafter Anführer fehlte. Die Waisen hatten es nur recht wenig mitbekommen, wenn nicht sogar vollkommen übersehen, dass Scarcely auch immer öfter nicht zu den Kämpfen erschien.

Vielleicht handelten sie auch einfach nur weil sie einen Feind nicht verlieren wollten?



Jump hatte die Halle betreten, die Pläne gesehen und hatte sich wieder aufgemacht. Er hatte seinerseits auch kein Interesse daran sie aufzuhalten, wenn sie Scarcely Feuer unterm Hintern machen würden, würden diese Tage auch nicht so schnell vorbeigehen. Eine Furcht, die wohl nicht nur er hatte.

Stacey hatte ihm zugesehen. Alle Jungs die diesen Ort betraten waren gleichermaßen Vorsichtig, einfach weil Mädchen einen schlimmeren Ruf hatten als jeder Junge. Das Klischee-bild des Beißens, des Haareziehens, des kreischens und soweiter existierte auch für Mobianer und es war auch für sie keine Sache die man provzieren wollte.

Das Mädchen setzte sich an die Falltür mit der Leiter, sprang runter.

Sie hätte gerne mitgemacht. Nur wusste sie, das 'andere' ihre Präsenz nicht gerade mochten.

Aber einen Weg nach Hause kannte sie auch nicht.

Das Einhorn seufzte.

Wie gerne wäre sie wieder in die Netherzone zurückgekehrt.



Epic hatte nie etwas böses im Sinn. Jeder Plan sollte dahingehend enden, dass man irgendwann darauf zurückschaute und lachen konnte. Manchmal ein wenig früher, manchmal später. Das Mädchen mochte es nicht anderen wehzutun, andere Leiden zu sehen. Für ein Lachen tat sie aber alles. Es war einer der Charakterzüge der beide Widder auszeichnete.

Die beiden Mädchen die vor 3 Jahren einfach übernacht im Waisenhaus aufgetaucht waren hatten seit der ersten Stunde immer versucht für Spaß zu sorgen, mal lief es besser, mal schlechter, aber wenn etwas schlechter lief, gaben sie ihren Plänen eine zweite Chance. Sie verbesserten sie, arbeiteten daran und am Ende sollte es Konfetti regnen.

Spaß war das erste und wichtigste Ziel der Widder.

In diesem Sinne hoffte sie auch, dass der Plan funktionieren würde.



Scarcely schlief nicht am Strand. Scarcely verkaufte immer nur in den 2 Stunden nach dem Frühstück und in den 2 Stunden nach dem Mittag. In der Zwischenzeit war er mit Freunden unterwegs. In diesem Sinne ein Opossum namens Simple. Simple war 6 Jahre alt und erst vor einigen Monaten das erste Mal bei einer Schlägerei aufgetaucht. Er hatte eine, für sein Alter, sehr scharfe Zunge und die Waisen hatten schnell gelernt, warum Scarcely ihn ins Feld ließ, er hatte einen Sturkopf gleich dem von White und das soll was heißen. Er schien selbst dann nicht nachgeben zu wollen, wenn sein Körper sich kaum noch bewegen wollte. Etwas, was einem in einem Kampf wohl nur helfen kann. Hinzu kam noch ein unsagbarer Stolz und das typisch kindliche 'Igitt, Mädchen'-schema und wir haben unseren Simple.

In diesem Sinne kam er jedoch von der Strandseite, sich mit Simple über die Vorzüge einer Freundin unterhaltend, auch wenn das Opossum es nie wirklich verstand.

Simple hatte leuchtend grüne Augen, dunkles oranges Fell und feuerfarbenes Haar,welches er stets mit einer grünen Mütze verdeckte. Am Nacken guckte noch eine große Partie heraus und zeugte von seiner eigentlichen Frisur, denn die Haare standen stets in alle Himmelsrichtungen. Er trug eine Baggy-hose, wie die meisten Dörfler und ein überlanges T-shirt, was in dem Alter nicht ganz das Erscheinungsbild ergab was es sollte, aber naja.

Die beiden tauchten hinter einem der Gebäude auf, bemerkten Muddle, wie er sich in Richtung Stand schlich und gingen sofort in Deckung.

Alda,was macht der Kunde da?“ fragte Simple gespannt.

Dunno, aber er ist alleine. Das heißt wir haben einige Optionen,“ begann Scarcely und hielt drei Finger nach oben. Die beiden drückten sich an die Wand, Muddle schien sie nicht bemerkt zu haben.

Uno: Claw hat einen 'glorreichen' Plan entwickelt, der meinen Stand involviert, wahrscheinlich eine Bombe, was ich nicht hoffe, Knallfrösche, dafür wäre ich offen, oder mal was kreatives, was ich begrüßen würde, aber bei Claws IQ unwahrscheinlich ist,“ erklärte der Schäferhund, seine Ohren gespitzt, seinen Blick fokussiert. Simple nickte dem nur zu. Einer der Finger ging runter.

Dos: Muddle dient für einen Plan, wahrscheinlich wieder Claws, als Köder, soll mich ins Feld locken und dann wollen sie mich überfallen. Das würde heißen, dass Brikk dabei ist. Heute ist Einkaufstag der Waisen und Emma hält die drei, auch auf mein und Grims Bitten auseinander. Ich will nicht ausschließen, dass die beiden anderen Kerle auch hier sind, aber es ist unwahrscheinlich.

Simple schaute ihn erstaunt an, „Woher nimmst du diese Ideen, Alter?“ fragte er und guckte nocheinmal vorran, Muddle war stehen geblieben, anscheinend fand er die Stille beunruhigend.

Ich bin 16, bin hier aufgewachsen und habe meine ganze Jugend damit verbracht mich mit Waisen zu prügeln. Zahlenmäßige Unterlegenheit gleichen die mit Tricksereien aus, was an sich intelligent sein kann, wenn es nicht Claw wäre, der sich heutzutage die Pläne ausdenkt. Naja, egal,“ Er drehte seinen Kopf in Richtung Simple und hob den letzten Finger.

Tres: Muddle dient als Ablenkung und weiß, dass wir hier sind und irgendjemand, ich schätze wieder Claw, will uns flankieren und von hinten überfallen. Das ist unwahrscheinlich, da Claw sich nicht auf eine direkte Konfrontation am hellichten Tag einlassen wird...“ Sein Blick veränderte sich, er hob den Finger an den Mund, überlegte.

Streich das, ich HOFFE das er sich nicht auf eine direkte Konfronation am hellichten Tag einlassen wird. Die dritte Option entfällt, so blöd kann er nicht sein, nicht nachdem was Grim bei dem letzten Versuch abgezogen hat.“

Über Simples Kopf tauchte ein Fragezeichen auf, „Ey, wie meinst du das, Alter?“ Die Gestikulation entsprach der Sprache, er unterstrich die Worte mit diversen, hopper-typischen Gesten.

Oh...“ kam es heraus, „Du warst nicht da. Sagen wir es so, Revolver sind laut.“ Das reichte Simple vollkommen als Erklärung. Die Echsen der LDZ schienen alle sehr auf exemplarische Beispiele für ihre Macht zu setzen.

Muddle schüttelte den Kopf, überlegend ob er zum Strand gehen sollte. Scarcely drehte sich vollkommen zu Simple um.

Okay, hier ist der Plan. Du gehst hinten rum, durch die Gasse, ich folge einfach mal Muddles Plan und dann lassen wir eine Falle in ihrer Falle springen. Wenn da eine Falle ist, ansonsten holste einfach Lovely, da dürften sie Probleme bekommen, solange es nur die drei sind.

Das Opossum nickte und hechtete zurück, um das Haus rum, sich dabei allerdings die Hose haltend. Die Dinger waren echt nicht gut für solche Aktionen.

Scarcely selbst strich sich einmal übers Haar, seine Weste fast schon sorglos in die Ecke werfend. Er haute sich selbst in die Handfläche, ein fieses Lächeln zierte sein Gesicht.

Verprügeln wir ein paar Kinners,“ sagte er sich selbst zu und ging ins offene Feld, einen Stein aufhebend.

HEY, Dreckfleck!“ Spitznamen waren kein großes Fortee, aber er verzichtete vor unter zehn jährigen auf verbale Grausamkeiten. Er rief es aus, warf den Stein, Muddle wich knapp aus den grinsenden Schäferhund erst etwas erschrocken anguckend, doch der Blick veränderte sich schnell.

Scarcely grinste, das war schonmal ein Zeichen, dass da wirklich ein Plan hinter war.

Was machste bei meinem Stand, kriegste zuhause nichts zu essen? Fühlst du dich alleine, brauchste meine Schulter zum ausweinen?“ rief er, das Lächeln auf seinem Gesicht verweilend. Er war interessiert wie Muddle reagieren würde. Würde er laufen, wäre es offensichtlich. Würde er sich stellen, wäre er dämlich.

Manchmal fragte sich Scarcely ernsthaft ob die Waisen IHN ernstnahmen. Er war mehr als doppelt so Alt wie Claw, dieser hatte dennoch keinen Respekt vor ihm gehabt, von Anfang an nicht. Auch die anderen waren komisch. Gut, Ilos kam nur jede zweite Schlägerei, wenn er der Meinung war bei einer Vergeltung helfen zu müssen, dieser Lander schien auf das Wort 'Waise' so zu reagieren wie Muddle auf 'Mädchen', Black war ihm egal, der stolperte über seine eigenen Schnürsenkel – durchgängig – und Rip? Rip hatte keine Ahnung vom Kämpfen, war nur einmal aus versehen in eine Falle reingetappt und das Ergebnis war...huh, Scarcely kriegte immer einen Lachkrampf wenn er sich daran erinnern musste.

Dann war da noch Night. Night war, ja, Night halt. Sie war in etwa so gelenkig und geschickt, wie Lovely stark war und immer wenn sie beteiligt war, hatte jeder der einen Geldbeutel dabei hatte danach keinen mehr. Zudem war ihre Kampftechnik von allen, Waisen wie Dörflern die ausgeiltste. Er schätzte ab, dass sie ein wenig besser war als er, dass konnte er wiederrum mit Kraft ausgleichen. Seine Fähigkeit, Feuer aus seinen Händen sprießen zu lassen wendete er nie bei Schlägereien an. Niemand außer seine engsten Freunde wussten davon. Sie nahm ihn in etwa so ernst wie sie Thorn ernst nahm, nur brüllte sie bei Thorn ständig.

Der letzte war White, der Junge ähnelte Jump sehr, er nahm die ganze Sache mit der Feindschaft als 'Freundschaft' war und nach jedem Kampf war er derjenige der sagte: „Diesesmal haben wir verloren. Doch heute ist nicht alle Tage, ich komm' wieder, keine Frage.

Scarcely tat einen Schritt vor den nächsten, furchtbar gespannt was Muddle als erstes machen würde. Er hatte nicht vor sich einfach provozieren zu lassen, schließlich wollte er Zeit für Simple erkaufen.

59Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Do März 24, 2011 8:43 am

LTF


Admin

Muddle war geschockt.
Eigentlich hatte er erwartet Scarcely überraschen zu können und nun – von einer Sekunde zur nächsten – war er in Zugzwang geraten. Zu sagen, Muddle wäre mutig, wäre schlicht falsch. Er kannte keine Angst, was einen gewaltigen Unterschied darstellte.

So griff er „nur“ im Reflex nach dem Stein, den Scarcely geworfen hatte und schmiss diesen so schnell er konnte zurück. Natürlich nur, um seinen Gegenüber um einen halben Meter zu verfehlen... Im Werfen war er nie besonders gut.
Natürlich wich der Hase im selben Tempo zurück, in dem Scarcely näher kam... In seine Hände geraten wollte er dann doch nicht.

Den anderen – Simple – hatte er weder gesehen, noch gehört.

Pfff... Du schmeißt wie ein Mädchen.

Muddle stockte, blieb stehen und ballte die Hände zu Fäusten. Er hätte geknurrt – eine Angewohnheit von Claw – wenn er nicht weiter zurückweichen hätte müssen. Sie standen inzwischen in der Mitte des Platzes. Dass sich hinter Scarcelys langsamen Schritten ein Gedanke verbergen konnte, kam ihm nicht in den Sinn.

Trotz seiner Wut dauerte es einen Moment länger, als dass es „grimmig“ wirken konnte, ehe Muddle antwortete.

SCHNAUZE, Flohsack!!!

Mensch, wo war Claw, wenn man ihn mal brauchte? Zu zweit hatte Muddle nie... Solch einen Schiss. Irgendwie kam ihm die Idee, Scarcely wegzulocken auf ein mal schrecklich dämlich vor. Ein Fehler und er hätte ihn allein gegen sich.

Wenigstens habe ich ein Zuhause!!

Muddle hielt sich leicht gebeugt, die Arme eng an sich gedrückt und bereit... Bei der geringsten Bewegung des Hundes die Beine in die Hand zu nehmen.
Im Prinzip war es das Prinzip von „Jäger“ und „Opfer“. Muddles Instinkte lähmten ihn nahezu völlig, während er quasi darauf wartete, dass Scarcely aus sich heraus käme.

Einen Blick nach hinten riskierte der Hase ebenfalls nicht. Er ließ den Kerl, der einige Ecken größer war, als er selbst, keine Sekunde aus den Augen.
Scarcelys Gedanken mochte ich nicht beschreiben können, doch dass er kurz die Arme zucken ließ – einen Schlag an täuschend – war zu erwarten.

Nicht zu erwarten war dies von Muddle, der vor Schreck fast hinten umgefallen wäre. Stattdessen war er ein paar Schritte zurück gewichen und konnte dem Zwang um sein Leben zu rennen kaum noch bremsen. Die Angst, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, war nur noch mit wenig überspielt.

Ich wollte nur sehen, ob du nicht schon verreckt bist!?!

https://rpgf.forumieren.de

60Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Do März 24, 2011 9:02 am

Reaver

Reaver

O~kay. Er hatte gestoppt als Muddle den letzten Satz aussprach.

"Sa' mal, du hast ne ziemliche Zunge für jemanden der sich gerade vor Angst in die Hosen macht," sagte er mit einem höhnischen lachen folgend.

"Bist du ohne Plan gekommen, kleiner? Haddu Claw vergessen?"

Es war die eine Sache die die Widder schnell bemerkt hatten. Scarcelys Ego war super einfach auszunutzen und die Jungs waren natürlich nicht gewitzt genug genau das zu machen. Sie selbst hatten keine verklärten Vorstellungen von Ruhm und Ehre. Auch Keens bodenständigkeit, Staceys Naturtalent, die richtigen 'Accessoires' herauszufinden hatte geholfen.

In dem Moment wo das Opossum aus einer Gasse hinter Muddle kam, zeichnete sich ein siegessicheres Grinsen auf Epics Gesicht ab.

"Blan P.3...äh, Plan B.3, auf geht's Mädels."

Mit diesen Worten huschte Rainy los.

...

Simple schlich sich von hinten an den kapuzierten Jungen ran, hatte schwer mit dem Lachen zu kämpfen, aber die ganze Aufmerksamkeit lag eh auf Scarcely.

Der grinste auf den letzten Meter, tat einen plötzlichen Schritt nach vorne, worauf hin Muddle einmal zurückstolperte und...

Seine Arme wurden in den Griff genommen, plötzlich, Simple lachte auf. "Woooh!"

Scarcely grinste für diesen Moment, "Gut, ich habe keine Lust auf Spiele, für den Fall das ihr was geplant habt, macht es dir sicher nichts aus nochmal als Symbol zu dienen. Sieh' es als Zugabe für letzte Woche."

Er ging ruhig auf den Jungen zu, der sinnloserweise versuchte sich gegen den Griff zu wehren. Jetzt schäumte Panik über, jetzt erklang ein Ausruf.

"ISCH' HAB' VAMPIRZÄHNEEEEE!" und mit einem Satz war die Mütze von Simple weg.

"DIE LEUCHTEN IM DUNKEEEEEELN!" rief die kleine Rainy aus, während sie sich im Sprint die Mütze überstülpt. Simple ließ Muddle sofort los. "HEY!GIB MIR MEINE MÜTZE WIEDER, ALTER!"

Und stürmte hinterher.

Scarcely schien seinen Augen nicht ganz zu vertrauen, "Was zur-"

Jetzt kam es auf Muddle an.

61Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Sa März 26, 2011 9:52 pm

LTF


Admin

[Ich muss dringend schnelle bzw. hektische Szenen üben D= Mir gefällt mein Post gar nicht, aber er erfüllt seinen Zweck.]

Muddle hatte Angst; richtig Angst.
Genau deswegen sah die Situation ganz anders aus, als er es sich vorgestellt hatte. Den dummen Hund überraschen, irgendwie provozieren und zur Gasse locken. Das war der Plan; ein guter Plan! Doch nun fühlte er sich wie der letzte Vollidiot. Scarcely hatte ihn erwartet und auch, wenn er den Mädchen „vertraute“, kam er sich doch irgendwie verarscht vor.

Hätte er nicht gewusst, dass er beobachtet wird, hätte Muddle längst die Beine in die Hand genommen. Aber so „zwang“ ihn das Bewusstsein „mutig“ sein zu müssen da zustehen, während er eigentlich längst hätte loslaufen müssen.
Irgendwo in seinem Inneren brüllte auch eine Stimme, worauf er warten würde.

Letztendlich gehorchten ihm aber weder Gedanken, noch Körper... Bis Simple ihn – wie aus dem Nichts – packte.
Ein Herzsprung und eine Sekunde blanken Entsetzens später versuchte Muddle sich erfolglos aus dem Griff Simples zu winden... Keine Chance. Ob Mädchen oder Junge: Simple hatte ihn und er war geliefert. Doch erst nach Scarcelys Worten ergriff den Hasen wirklich die Panik...

Das war nicht fair.



Muddles Angst verschwand vollständig in dem Moment, in dem Rainys Auftritt vorbei war. Kein Zittern mehr, keine „Stimme der Vernunft“.
Wütend und mit zusammen gebissenen Zähnen sprang Muddle einen Schritt vor und nutzte den Schwung um Scarcely mit aller „Liebe“ gegen das Schienbein zu treten.

Trotz der wesentlich größeren Statur zwang der plötzliche Schmerz den Hund in die Knie... Eine Sekunde später schubste Muddle den Hund mit beiden Händen um... Scarcely war am Boden und Muddle konnte wieder grinsen.

„Platz!!!“



JETZT war der Moment, wie Muddle ihn erwartet hatte.
Nicht der Tritt... Nicht das Schubsen... Sondern der Befehl war es, der Scarcelys Ego ankratzte. Wenngleich es keine wirklich schlimme Beleidigung war, kam dieser Ausruf von so einem unglaublichen Niemand, dass Scarcely einfach reagieren musste.

So stürmte Muddle so schnell er konnte davon, als Scarcely mühelos wieder auf die Beine sprang und Muddles Pullover mit seinem Griff – und gefletschten Zähnen – nur um eine Handbreite verfehlte... Jetzt würde er wirklich in Schwierigkeiten stecken, wenn die Mädchen nicht bereit wären.

Muddle war schnell. Verdammt schnell!
Scarcely mochte doppelt so alt, doppelt so groß und mehr als doppelt so stark sein, doch im Rennen machte Muddle niemand etwas vor.
Der Weg zu der abgesprochenen Sackgasse war kurz, so dass er dort bereits nach wenigen Sekunden ankam... Um keinen Augenblick später von Scarcely eingeholt zu werden. Muddle hatte noch auf die Hauswand geschaut, ehe Scarcely brüllte...

„Jetzt hast du verschissen!!!



Muddle war ruhiger, als er erwartet hätte... Während er mit dem Rücken zur Wand, den Blick auf die Mülltonnen... Langsam aber sicher in die Klauen Scarcelys geriet, der nur langsam auf ihn zu schritt. Dass er einen Hinterhalt erwarten könnte, daran dachte Muddle nicht.
Muddle sagte sich ununterbrochen, dass die Mädchen jeden Augenblick erscheinen würden...

Doch als sich auch nichts tat, als nur noch wenige Schritte ihn und seinen Gegenüber trennten und auch der abgesprochene Punkte – die 2 Mülltonnen – überschritten waren, begann sein Herz wieder zu rasen. Hatten die Mädchen ihn wirklich...

Die Mülltonne zur Rechten Scarcelys wackelte, doch jetzt war es zu spät für ihn zu realisieren, was wirklich geplant gewesen ist.
Denn in dem Moment, als er sich dieser Mülltonne zu wandte, sprang der Decken der anderen auf und Keen sprang heraus.

Da kuckst du, was?!

Scarcely riss herum, erkannte, dass – quasi aus dem Nichts – die Katze erschienen war und verpasste zu reagieren, als der Deckel der ersten – der rechten – Mülltonne aufsprang... Samt Epic und dem weiten Kleid, das sie an an beiden Enden hielt.

Ein einfaches, braunes Kleid... So wie es die Mägde oft beim Einkauf trugen.

Keen schnappte sich das andere Ende und so war das Kleid so schnell über den völlig verwirrten Hund gezogen, dass seine Arme – durch den an der Hüfte befindlichen Gürtel – an ihn gebunden waren. Ein Ruck, der Gürtel war fest. Ein Stoß und Scarcely lag.

Im selben Moment gaben auch die Beine Muddles nach, der nun – selbstverständlich in entsprechendem Abstand - völlig „aufgelöst“ vor dem Hund saß... Der nur nach und nach realisierte, dass das kein Hinterhalt durch die Waisenkinder, sondern von den Mädchen war.

HEY!? Macht mich gefälligst los!!

Rainy kam in die Gasse getänzelt, übers gesamte Gesicht grinsend. Simple war sie an einer Ecke los geworden, an der nun dessen Mütze auf einem Vordach lag. Genug Arbeit für ihn.



Stacey und Nana gingen – ohne einen Blick auf Muddle zu richten – an ihm vorbei und hatten jeweils einen Beutel in der Hand.
Sie hatten sich – mit einem weiteren Kleid - in der Mülltonne hinter Muddle versteckt... Für den Fall, dass Epic Scarcely verpassen könnte. Immerhin hätten sie den armen Kerl – Muddle natürlich – nicht mit einbezogen, wenn Plan B.3 nicht perfekt gewesen wäre.

Muddle, dessen Kapuze zurückgefallen war... Sah glücklich, aber nur schwach lächelnd den Mädchen zu, wie sie Scarcely mit dem Rücken gegen eine Mülltonne lehnten und die Schminke – samt Lippenstift und Schleifchen – untereinander verteilten.

Selbst die sonst „gelassene“ Keen konnte sich eines Lächelns nicht erwehren, während sie einen Lippenstift „heraus“ drehte.

Dann wollen wir mal~

https://rpgf.forumieren.de

62Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Sa März 26, 2011 10:43 pm

Reaver

Reaver

Der Moment war plötzlich gekommen und auf einmal war es in Zeitlupe passiert. Er stand in der Mitte, während zwei der Mädchen, Epic breit grinsend sich auf ihn stürzten.

Theorien wurden vom Winde verweht, Gedankenansätze verflogen als er sich dort in der Gasse seines Fehlers bewusst war.

Nur ein Wort konnte seine mächtigen Emotionen, seine unglaubliche Verwirrung das Gefühl der kommenden Niederlage umschreiben.

"Shit."

...

Ursprünglich war der Plan entwickelt worden, damit Emily auchmal die Freuden von Schminke sah. Die Idee kam von Funny, die eigentliche Planung von Epic, die Materialien von den anderen Mädchen. Emily, das war eine kleine, zierliche Eule von 9 Jahren die man an ihrer riesigen Brille erkannte. Sie war ebenfalls die Schwester von Lovely und im Dorf unter dem Spitznamen 'Bücherwurm' bekannt.

Wie sie in den Mädchenclub kam, verbleibt den anderen Mitgliedern ein Rätsel, aber da die meisten Mitglieder auch keine Musterbeispiele für Mädchen waren...

Muddle war mitgenommen worden, da White nunmal einen stehenden Ruf hatte und Reika war nichtmal in Frage gekommen. Epic hatte sich zwischendurch Sorgen gemacht, dass er nicht helfen würde, aber jeder verstand mal einen kreativen Witz.

Wobei sie das Kleid immernoch nicht mochte, zuwenig Pink, aber das war geschmackssache, aufjedenfall sah Muddle nur die Rücken der Mädchen und hörte ihr Kichern während der Aktion.

Sowas hinterließ entweder ein richtig mieses Gefühl, oder wie in seinem Fall, ein richtig gutes. Da hilft es doch eine Person nicht leiden zu können.

Was Scarcely anging. Er hatte nicht lange gebraucht um sein Schicksal zu akzeptieren. Um Ehrlich zu sein, wäre Muddle nicht da gewesen wäre er wahrscheinlich durchgedreht, doch der Gedanke von ausartenden Gewaltsakten gegen den Jungen schien noch in dieser Situation.

Die erste Minute kamen noch Drohungen von der typischen Sorte, zu den Eltern zu gehen, Prügel, beim nächsten Barbeque doppelten Preis auf das Steak und noch einige kreative, bei den letzten 15 Sekunden kam ein farbiger Mund zum Vorschein der in seiner kreativität unser Beleidigungsrepertoire in den Schatten stellte, etwas, was Scarcely von den Haien hatte.

Auf der Seite der Mädchen ging es rasant zu. Keen kümmerte sich um die Wimpern, Augen und dergleichen. Rainy führte die Linien beim Mund aus, Nana und Epic saßen mit ihrem eigenen Material an den Haaren.

Nach einer Weile gingen sie auseinander und schauten zu Muddle, genau wie Scarcely.

Der hockte da, sein relativ dreckiges Outfit durch ein Kleid ersetzt. Seine Lippen mit rosanen Lippenstift (mit Glitzereffekt x3) verschönert, seine Wimpern langgezogen, einen türkisen Lidschatten (ebenfalls mit Glitzereffekt x3), das Fell auf den Wangen angerötet, rosane Schleifchen im Haar, welches zu Zöpfen gebunden war (und jetzt auch glitzert x3).

Muddle hatte nur eine Reaktion, er brach vor Lachen zusammen.

Nana schaute, wie immer freundlich lächelnd zu Scarcely und legte eine Hand an die Wange, "Glaubt ihr nicht wir haben mit dem Glitzer-"

Epics Hand erwischte sie auf den Hinterkopf, "Eidolon läuft auch so rum, das MUSS cool sein."

Im übrigen folgten den Widder jeden neuen Trend in Sachen Musik, was auch einer der Gründe war, warum Ginger mit ihnen abhing, dazu später mehr.

Scarcely guckte Muddle ruhig an, wobei er tatsächlich innerlich schäumte. Der Hund war allerdings klug genug, das zu unterdrücken, da Wut ihn in diese Situation gebracht hatte.

63Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Sa März 26, 2011 11:53 pm

LTF


Admin

Muddle nahm sich jede Menge Zeit um wieder auf die Beine zu kommen und versuchte auch nicht eine Sekunde lang sein großes Grinsen zu verstecken, ehe er seine Kapuze wieder überzog und seine Ohren mit einer Handbewegung vor sein Gesicht legte.
Die Kapuze hatte keine Löcher für seine Ohren.

Zwar waren Angst und Sorge inzwischen längst verschwunden, dennoch näherte er sich dem „neu gestalteten“ Hund nicht näher, als unbedingt nötig.
Mit verschränkten Armen sah er dann kurz zu den einzelnen Mädchen, ehe er sich an Scarcely direkt wandte.

Claw wird sich tot lachen“.

Ein eindeutiges Zeichen, dass Muddle bester Laune war: Ein Satz mit mehr als 3 Wörtern, obwohl er weder wütend, noch verwirrt war. Es war einfach einer der schönsten Momente seines Lebens. Perfekt wäre er nur, wenn sie einen Fotoapparat gehabt hätten, doch den hatte leider niemand im Besitz.



Wobei man dazu gestehen muss, dass Muddle 2 Gedankengänge durch den Kopf gingen.
Der erste, oben beschriebene, genoss den Anblick und die Vorstellung, wie Claw und die anderen Jungs reagieren würden.
Wenngleich es gut war, dass Epic anwesend war. Die Erzählung vom „Club der Mädchen“ und dem ultimativen Plan...
Wobei ihm einfiel, dass er nicht vom Club sprechen durfte, war einfach ZU unglaublich.

Der andere Gedankengang war: Süß.
Der Glitzerstaub, der Lippenstift und die Schleifen waren schlicht süß.



Was Scarcely wohl am meisten ärgern würde, hatte der wohl noch gar nicht realisiert.
Nicht, dass er von Mädchen hereingelegt und einen der Waisenjungs als Zeugen hatte... Nicht, dass er wirklich „gut“ als Mädchen aussah...

Nein.
Sondern, dass er später jemanden brauchen würde, der ihn von seinem Kleid und seinem Anblick befreite.



Einen Moment lang hatte Muddle sich dem Anblick und der Freude so sehr hingegeben, dass er die Mädchen am liebsten gefragt hätte, was sie noch auf dem Plan hatten.
Doch nach dem ersten „Überfluss“ an Freude kehrte langsam die Ruhe wieder ein... So dass Muddles Gesicht – trotz des Kapuzenschattens – wieder ernster und ernster wurde.



Steht dir wirklich ausgezeichnet Schätzchen“, hatte Keen mit einem seltenen Lächeln gesagt. Sie war wirklich mehr als zufrieden.

Ich denke du bist ein Herztyp“, hatte Nana ergänzt. Nicht ganz sicher, was ein Herbsttyp überhaupt sein mochte.

Epic strahlte von allein die größte Zufriedenheit aus.

Plan B.3: Du bist PERFEKT!



Scarcely kochte weiter fröhlich vor sich hin.



Irgendwann, wenn alle Mädchen sich genug an Scarcely erfreut bzw. dieser langsam drohte den Ledergürtel mit seiner „Wut“ zu sprengen, würde sich Muddle an Epic wenden.

Der Stoff“, wäre er wieder wortkarg er selbst.

https://rpgf.forumieren.de

64Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie So März 27, 2011 12:42 am

Reaver

Reaver

Epic schaute ihn einige Sekunden mit einem fragenden Grinsen an, ehe ihr ein Blitz einschlug.

"Stimmt!" Sie hatte vorgehabt hiernach direkt wieder zu Emma gehen. Sie schaute nocheinmal zu Scarcely, brannte das Bild in ihren Kopf und drehte sich dann wieder zu den anderen Mädchen.

"Das wars dann auch wieder für heute, ihr Widder verabschiedet sich mit einem Lächeln, wir sehen uns bei der Übernachtung."

"Auf wieder-"

Nana hatte winken wollen, aber Muddle und Epic waren schon aus der Gasse verschwunden.

Sie drehte sich zu Keen, "Glaubst du sie macht das Absicht-"

"Isch' hab' Vampirzähne."

Nana grummelte auf und hinter ihnen seufzte Scarcely, "Ihr wollt nicht zumindestens den Gurt ein wenig lockern, ich fühl' meine Arme nichtmehr."

...

Der Stoffhändler kam einmal alle zwei Wochen, denn so hoch war der Bedarf an Rollen nie. Es handelte sich um einen recht jungen Stier namens Good. Good zeichnete sich dadurch aus das er all der Technologie der anderen Zonen grimmig gegenüberstand. Ein Pferdewagen, ein gläubiges Herz und ein wenig Ausdauer konnte durch kein Automobil ersetzt werden. Seine Einstellung zu Strom war gleichermaßen so. Er war auf der altmodischen Seite, wie man sie hier häufig vorfand.

Nebst dessen liebte er seinen Beruf, den Geruch von Fishnet Town und den Besuch zweier hyperaktiver Mädchen, die auch noch Ahnung von Stoff hatten. Er hätte sie am liebsten adoptiert, doch finanziell war seine Lage dafür nicht passend und auch ein Leben auf der Straße zweifelte er an wäre gut für sie.

Also beließ er es dabei, sich ein 'Freund' der Widder zu nennen und sie mit teilweise gruselig guten Rabatten zu beschenken.

Die Widder waren komisch, aber Muddle hatte sie noch nie bei der Arbeit gesehen. Good hatte seinen Stand etwas ab vom Meer aufgestellt, immernoch an der Hauptstraße des Dorfes.

Der Hase verging ziemlich schnell in der Diskussion, welcher Stoff wofür gut war.
Der eine Wollstoff dafür, der andere hierfür, das Leinen sei für Winterkleidung nicht wirklich zu empfehlen und diese künstlichen Stoffe sind sowieso der allerletzte Dreck.

Etwa eine halbe Stunde nach ihrer Ankunft hatte Epic diverse Farben eingepackt, ganze Rollen und schien gewillt diese mit ihrem Leben zu verteidigen. Wieder eine Sache die sie und Funny gemeinsam haben, sie bissen, wenn jemand ihnen an den Stoff ging.

So standen sie jetzt auf der Fläche, "Sag' mal, das wäre es schon wieder, oder?" fragte Epic ohne in Muddles Richtung zu gucken.

65Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie So März 27, 2011 1:08 am

LTF


Admin

Wenn man von den Widdern sprach, konnte man nur unter treiben.
Denn egal wie wortgewandt man es versuchte, man konnte unmöglich ihre Art „gerecht“ beschreiben.

Sie hatten nun eine große Rolle von einem festen Stoff für Hosen etc. und diverse, kleine Rollen – in verschiedenen Farben – für Flick- bzw. Näharbeiten. Das Paradies für die Widder, ein Alptraum für die anderen Kinder aus dem Waisenhaus.
Irgendjemand lehnte sich immer gegen neue Klamotten bzw. das „Maßnehmen“ auf, was jedes Mal in einer Verfolgungsjagd durch das gesamte Waisenhaus führte. Natürlich gewannen die Widder immer.

Die Geschmäcker der jeweiligen Kinder waren zum Glück bekannt, so dass diejenigen – die hinterher nicht zufrieden waren – sich vorher irgendwie mit den Widdern angelegt haben mussten.

Da die Jungs bzw. männliche Mobianer in der Regel wenig(er) Klamotten trugen, profitierten die Mädchen natürlich mehr von dem Ganzen.
So oder so: Das Feuer in Epics Augen war zu sehen.

Der graue Pullover, den Muddle trug, war samt Kapuze ein Geschenk durch die Widder gewesen. Ebenso war es ihre Idee, dass er sich so besser „tarnen“ konnte.
Er vergaß es zwar immer wieder, doch in Momenten wie diesen fiel es ihm wieder ein.



Muddle nickte und hob die Stoffrollen noch einmal richtig auf die Arme. Epic selbst trug nur die große, schwere - „Hosenrolle“ - Muddle den Rest.

… … …

Emma und Rita waren – wie war es anders zu erwarten – noch immer von ihrem Gespräch gefesselt. Die meiste Zeit ging es um die Kinder im Waisenhaus... Die Streiche, die Entwicklungen... Probleme und alles, was dazu gehörte. Vor Reika sprach Emma ganz offen über alles. Vor einem der anderen Kinder hätte Emma vielleicht nicht alles so offen besprochen, aber Reika hatte die richtige Einstellung dazu.

Sie hatte etwas „mütterliches“. Auch wenn das Wort nicht optimal passte.

...

Reika hatte ihren Kakao bekommen.

Reikas nutzte viele Gelegenheiten um Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstand... Ging es nun um Marreds – Emma sprach vor Rita immer ihren richtigen Namen aus - „Orientierung“ , Cromes „Lethargie“ oder Ghosts „Verwirrung“. Sie musste alles ganz genau wissen und Emma mochte das.

Neugier war immer schon ein Zeichen von Lebensfreude.



Die Einkäufe waren – mit dem Stoff – alle erledigt.



Um Muddle und Epic machte sich Emma keine Sorgen. Die waren zusammen unterwegs... Doch egal wie zuverlässig White auch sein mochte: Er war allein.
Die Stadt war nicht gefährlich, aber dennoch... So langsam begann sie sich doch Sorgen zu machen.



Weitere Pläne hatte Emma für den heutigen Ausflug nicht.
Normalerweise nutzte sie die Gelegenheit noch mit den Kindern am Strand zu spazieren oder ein kleines „Picknick“ zu machen, aber heute drängte die Zeit etwas. Nicht schwer, aber etwas.

Sie wollte noch mit Night wegen Day und der Zukunft sprechen – denn es gab noch viel zu besprechen und auch Melodia und Cecily brauchten heute besondere Zuwendung. Melodia, da sie sich nicht nur „akzeptiert“ fühlen durfte und Cecily...
Brauchte was hinter die Ohren. Dringend.

https://rpgf.forumieren.de

66Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie So März 27, 2011 1:31 am

Reaver

Reaver

Cecily stand erneut am Eingang der Stadt, sich nocheinmal umsehend, ehe sie loslief.

Das Mädchen hatte alles erledigt. Carney hatte White zur Ruhe bestochen, von dem Geld hatte sie Snacks für vor, oder nach der Kissenschlacht geholt und natürlich ihr großer Plan.

Er entwickelte sich super. Carney hatte ihr versprochen sich daran zu setzen, er würde aber ein bis zwei Wochen brauchen. Je länger desto besser war die Qualtität und in zwei Wochen würde sich kaum was an der Situation verändern. Nein, in zwei Wochen wäre sogar besser.

Und den Tag würde sie mit einem Lachen erwarten.

Sie stoppte einmal beim alten Baum, setzte den Rucksack ab und probierte ihre böse Lache aus: "Bwahahaa-, nein, warte...Muahahaha...das ist es auch noch, Bohehehehe..."

Sie schüttelte den Kopf und nahm den Rucksack wieder auf, "Das muss ich noch üben," kommentierte sie an sich selbst und lief wieder los. Die anderen waren noch im Dorf. Sie musste sich nur beeilen und dann würde es keine Probleme geben.

Der erste Plan heute der funktionieren würde. Die anderen Sachen die sie von Carney geholt hätte könnte sie im Mädchenzimmer verstecken.

Muddle hatte da noch diese Truhe die er nie benutzte...

...

White kaute ein wenig auf den Bonbon herum. Er war kein Freund von Bestechungsgeldern, doch als Mann muss man auch Grenzen setzen können, auch für Unbestechlichkeit. Auf dem Weg zurück hatte er noch einen Flyer aufgehoben, den er für interesant gehalten hatte, vorallem weil er keine Ahnung hatte was daraufstand, da würde er später Emma oder Night fragen.

67Die Familie - Seite 3 Empty Re: Die Familie Fr Sep 18, 2015 1:08 pm

Reaver

Reaver

Der Wind pfiff um die Ohren einer jungen Katze, die sich gegen das Holz jenes Karren lehnte, der sie entlang des alten Pfades brachte. Sie hatte ihren Augen geschlossen und konzentrierte sich vollkommen auf den Kaugummi in ihren Mund. Ihr eigenes Schmatzen mischte sich mit den Böen die über das Gras streichten, mit den Wellen, die in der Entfernung auf das Land trafen.

Strähnen in Gelb, Rot und Orange fielen von ihrer Stirn, doch sie beachtete sie garnicht. Das Fell war zu dick als dass sie sie überhaupt bemerken würde. Nein, stattdessen galt ihre Aufmerksamkeit ganz dem Kaugummi. Es schmeckte nach Mango, grausamer Weise. Das Mädchen hasste Mango. Deswegen kaute sie und kaute sie, stetig hoffend, dass der Geschmack aus ihrem Mund verschwinden würde.

Er tat es nicht, verfestigte sich nur noch mehr, aber sie konnte ja auch nicht einfach aufhören zu kauen, richtig?

Das Mädchen öffnete ihre Augen und schaute geradeaus, entlang des Weges, den der Wagen zurück gelegt hatte.

Alles in Ordnung da hinten?” Kam die Stimme des Fahrers von vorne.

Es war ein alter Gecko, vielleicht hatte sie ihn einst gekannt, vielleicht war er einer ihrer Freunde gewesen, vielleicht. …

Ja,” antwortete das Mädchen mit einem Gähnen. “Es ist eine recht entspannte Reise.

Der Gecko lachte auf. “In den letzten paar Jahren ist hier auch nichts passiert, nicht seitdem Screecher und die Piraten allesamt verschwunden sind.

Screecher, sie erinnerte sich vage an den Namen, doch verband damit kein Gesicht, kein Geruch. Doch mit Piraten tat sie dies. Banditen, Räuber, Vagabunden. Da waren Namen, unzählige die sie mit solchen Begriffen verband. Füchse mit großen Schwertern, Wölfe mit eleganten Säbeln, schleimige Igel und arrogante Vögel. Gesichter und Gerüche welche allesamt noch in ihrem Kopf herumgeisterten.

Eine Insel ohne Verbrechen muss traumhaft sein.

Der Gecko sagte für einen Moment nichts und das Mädchen sah nur die Straße die sie hinter sich zurückließen. Sie wurde immer länger.

Wir haben einen hohen Preis dafür gezahlt, Fräulein.

Sie wollte nichts lieber tun als sich umdrehen und zu ihm rüberzukriechen, sich zu entschuldigen, sich zu bedanken, ihn zu umarmen. Der Himmel jedoch war grau und kurz davor Regen loszulassen. So blieb sie also sitzen, das Katzenmädchen mit dem Roten, Gelben und Orangenem Haar und strich sich nur die Strähnen vom Gesicht weg.

Ich habe noch nicht gefragt,” kam es von vorne, eine halbe Ewigkeit später, “aber was treibt so ein hübsches Ding wie sie in diese verlassene Gegend?

Hübsch? So hätte sie sich nicht bezeichnet. Sie war schlank gebaut, fast schon androgyn. Hätte sie nicht Rüschenbluse und Rock getragen, so wäre er wahrscheinlich garnicht erst auf die Idee gekommen, dass sie ein Mädchen war.

Es machte sie leicht unkomfortabel wie sehr er ihr Geschlecht betonte, doch sagte nichts dazu. “Erinnerungen,” antwortete sie stattdessen.

Und die Straße wurde immer länger.

Kommen sie etwa von hier, Fräulein?

Nein, aber ein Mädchen was ich kannte.

Sie war jung gewesen, unschuldig. Es hatte geregnet als ihre Geschichte geendet war.

Oh. … Wie war ihr–

Er beendete die Frage nicht, schaute stattdessen zur Seite und hielt den Wagen an.

Wir sind da.

Und das Mädchen atmete durch. “Geben sie mir ein paar Minuten. Ich werde gleich wieder kommen.

Mit diesen Worten sprang sie vom Wagen und ihre Füße berührten den weichen Boden. Sie wendete sich ab von dem Weg und ging in jene Richtung, in der das Meer lag. In einer kleinen Bucht standen die Überreste einer hölzernen Ruine, welche sie kaum wieder erkannte. Stöcke, Hölzer, doch kein Dach und kein Steg. Alles war vergangen.

Sie folgte dem Weg hinab, dorthin wo das Wasser und das Land aufeinander trafen. Ihr Begleiter war der Wind in ihrem Haar, der Duft von Salz in ihrer Nase, und das Gefühl einer Windel zwischen ihren Beinen.

Unter dem Rock war sie sich sicher, dass niemand sie bemerkte und das gab ihr Sicherheit. Dennoch setzte sie ihre Schritte vorsichtig. Sie hatte keine Lust, dass der Gecko ihr auf die Schliche kam.

Dann, am Ende ihres Weges, stand sie da und berührte einen Stab der im Wasser steckte. Namen, Gesichter, Gerüche, dass alles steckte in ihrer Erinnerung und es war noch garnicht mal solange her.

5 Jahre.

So eine lange Zeit war das gar nicht und doch hatte sich soviel verändert. Ihre Finger strichen entlang des Holzes, sie fühlte wie weich es war, wie sehr die See ihm zugesetzt hatte. Nicht mehr lange, dann würde sie auch diese kläglichen Reste verschlingen. Nicht mehr lange, dann wäre die Geschichte entgültig vorbei.

Das Mädchen atmete einmal tief durch, schaute hoch in den Himmel, wo die Wolken immer dunkler wurden.

Sie war die letzte die noch hier war.

Mit einem kleinen Stoß fiel das Holz ins Wasser und sie wendete sich vom Strand, vom einstigen Waisenhaus ab.

Ich komme wieder,” sagte sie laut. “Ich werde das hier wieder aufbauen.

Dann drehte sie sich um und brüllte gegen den Wind: “ICH, REIKA, BIN WIEDER HIER!

Und der Himmel hörte sie. Er antwortete mit einem Blitz und der Donner ließ sie zusammenzucken. Wenn sie es vorher noch irgendwie geschafft hatte trocken zu sein, so war der Moment wahrscheinlich fort.

Sie drehte sich um und rannte zur Kutsche. Die Ruinen ihrer Vergangenheit würden das Fundament für eine bessere Zukunft werden. Vielleicht würde auch der Rest zurückfinden, und selbst wenn nicht, so hoffte sie wenigstens, dass sie allesamt entzwischen Glücklich waren.

Und vielleicht würde irgendwer sie hier finden, hier, Zuhause.

FIN

Gesponserte Inhalte



Nach oben  Nachricht [Seite 3 von 3]

Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3

Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten