Wer war eigentlich Reika?
Das Mädchen hatte keine mysteriöse Vergangenheit, kein schlimmes Elternhaus, keine Probleme mit der Dorfjugend (zumindestens solange Scarcely Chef war) und schien ansonsten...normal?
Als Emma sie vorfand, war sie in einen Korb gelegt, ein Brief lag auf der Decke, Betitelt 'Für Emma'.
„Ich wünsche für dieses Kind nichts weiter als eine glückliche Kindheit, ein erfolgreiches Erwachsenendasein, ein hohes Alter und eine Beerdigung, wo ihre Freunde und Familie, sowie die Kinder dieser trauern und weinen werden, doch in der Erinnerung Freude schöpfen. Ich wünsche ihr nichts weiter, als dass sie die Chance bekommt, niemals von ihrer Liebe getrennt zu werden und die Möglichkeit haben wird, sich eine Mutter nennen zu können. Aufrichtig und Stolz.
Ich wünsche diesem Kind nichts weiter, als die Möglichkeit hier mit denen aufzuwachsen, von denen ich weiß, dass sie die einzigen in der ganzen Welt sind, die ihr die Chance geben können, ohne Reue an die Tage ihrer Kindheit zurückzudenken.
Sie soll dies hier ihr Heim nennen, dich ihre Mutter, Night und Free ihre Schwestern, White ihren treusten Begleiter. Und auch die anderen, die die hier waren, die die hier sind und jene, die noch kommen werden, soll sie Familie nennen. So soll sie ihren Weg finden.
Ich bitte nicht, sondern bettele auf Knien, dass dieser, mein letzter Wunsch, mein Wille erfüllt wird. Ich lief durch tausend Höllen, die auch sie ertragen wird, wenn ihr nicht jemand den rechten Weg weist.
Ich kannte dich nicht lange, ich erinnerte mich nichtmal an deinen Namen, doch weiß ich, dass du die Person bist, an die ich mich wenden kann,Emma. Bei dir bin ich von jedem Zweifel befreit, dass sie Gewalt und Tod so erleben wird, wie ich es erlebte. Lass sie eine einfache Kindheit erleben, in diesem kleinen Heim, wo all die guten Seelen hausen, welche sie sicherlich einfach als Familie bezeichnen kann, sodass sie all den Waisen, die hier sind noch ein Licht sein kann, welches ihnen den Weg durch die Dunkelheit erleuchtet.
Mit aufrichtigen Dank,
Gezeichnet, ein Streuner“
Die Handschrift war ein besonderes Beispiel für 'schlecht' gewesen und Emma hatte mehrere Anläufe gebraucht es zu lesen. Aus der Schrift selbst konnte man herauslesen, wie unsicher der Schreiber gewesen war, wie ängstlich und traurig.
Immerhin standen noch einige weitere Infos darauf, wie etwa das genaue Geburtsdatum des Mädchens.
Welches einige Stunden vor dem Auffinden lag...was schonmal ziemlich verwunderlich gewesen war.
Deswegen hatte sie den Brief wohl auch erst viel später gelesen, denn so ein junges Kind hatte sie bisher noch nicht unter den Waisen gehabt. Reika war fast von Geburt an Waise gewesen. Es gab keine Hinweise auf eine Familie. Emma musste von Anfang an die Mutterrolle einnehmen.
Sie hatte jedoch dem alten Carney ähnlich gesehen, womit noch in heutigen Tagen gerne rumgescherzt wird. Er stand jedoch offen dazu, dass er nie eine Frau angefasst habe und auch kein Interesse an einer anderen Beziehung hätte, als zu der mit seiner Arbeit.
Das Mädchen wuchs also unter den wilden Waisen auf, sah welche kommen, welche gehen. Free erlebte sie nur kurz bewusst, wahrscheinlich zum Glück. Späße wie die angesägten Tischbeine, die Knallfrösche in den Betten der Jungs, oder das abfackeln jeglicher Kleidung wollten von allen Beteiligten nur vergessen werden. Strength, Autumn und Wither hatte sie garnicht erlebt.
Sie wuchs in einer Umgebung auf, die für sie komisch war. Rolleneinteilungen galten im Waisenhaus nicht, selbst wenn es Jungs (wie Thorn) gab, die auf sowas bestanden. Sie wurden zumeist sehr schnell eines besseren belehrt. Wenngleich die Jungen immer eine gewisse zahlenmäßige Überlegenheit vorweisen konnten, so waren einzelne Mädchen überproportional stark. Die 'Eiskönigin' Night, Free, die Widder an einem schlechten Tag, heute noch Cecily an einem guten Tag, das waren Personen, denen die Jungs bereits instinktiv auswichen. Es hatte natürlich auch mal bei den Jungs überproportional starke Persönlichkeiten gegeben. Der Löwe Strength hatte im Prinzip die Rivalität mit den Dörflern auf eine neue Spitze getrieben. Das hatte größtenteils daran gelegen, dass die Dörfler keine einzige Schlägerei gewannen, solange er da gewesen war.
In diesem Wirrwarr war es die liebenswerte Emma, die irgendwie alles gutmachen konnte, die Mutter, die immer da war wenn es Probleme gab, zu der Reika aufschaute. Sie wollte so sein wie diese Frau und Emma bekam das sehr schnell mit, als Reika versuchte ihre Haare in einem ähnlichen Stil zu bringen, versuchte ihre Klamotten ähnlich auszurichten oder gar versuchte den Ton der Sprache nachzuahmen.
Sie war bis zu ihrem sechsten Lebensjahr so gewesen, hatte sich gut entwickelt, es gab keine Probleme mit ihr. Emma würde zuweilen auffallen, wie sie White vor Rückfällen zu seiner 'wilden Seite' schützen würde, zuweilen sogar die Widder dazu bringen würde, produktiv zu sein, was zuweilen Wunder benötigte. Die anderen Kinder hatten es selten bis nie mitbekommen, dass dieses Mädchen manchmal, irgendwie, durch zufällige Entscheidungen die Dinge zum Guten verändern konnte.
Einmal vor zwei Jahren hatten Night und Claw zusammen den Dörflern ihren Treffpunkt kaputt gemacht und beinahe wäre es wohl zu einer der brutalsten Überfalle bis dato beim alten Baum gekommen...hätte Reika Emma nicht dazugedrängt in diesen Momenten spazieren zu gehen. Es war unerwartet gewesen, wo sie da rein liefen, aber...man kann sagen das die zufälligen Entscheidungen dieses Mädchens manche Steine im großen Stile ins rollen brachten.
Damals...
Screecher war vor 4 Jahren zum Bürgermeister gewählt worden. Seine Terrorherrschaft hinterließ die Bevölkerung arm, aber nicht ohne Hoffnung. Fishnet Town war eine Stadt der Fischer gewesen, die einander mißtrauisch beäugten und in den alten Zeiten waren die Ausschreitungen zwischen den einzelnen Familien schlimm gewesen. Es hatte einen Grund, dass es vor 50 Jahren nur so vor Waisen gewimmelt hatte.
Screecher hatte das behoben, er sorgte für Ordnung, er sorgte dafür das die Fischer alle unter einem Banner arbeiteten. Das gesamte Business lief nunmehr unter der Lost Dawn Zone. Man konnte von seinem Verdienten leben, wenn man sich bei Screecher gut stellte, sogar recht angenehm. Es hatte sich tatsächlich verbessert und auch Angst und Hass waren mehr auf die Echse zentriert, als auf die Haie von nebenan.
Hass, das war etwas was er gerne schürte, mit Lügen und Übertreibungen, aber auch mit gelegentlichen Akten der Gewalt.
Wahrscheinlich war Reika so ein solcher gelegentlicher Fall gewesen. Sie war tagelang fort gewesen, hatte einmal ins Dorf gehen wollen, dort eine Freundin besuchen wollen, die sie gehabt hatte. Am sechsten Tag nach dem Verschwinden war der örtliche Doktor, ein Otter namens Skittle, vor dem Waisenhaus aufgetaucht.
Reika war ins Krankenhaus von Splendid Rain City gebracht worden. Screecher hätte...irgendwas gemacht.
Das Mädchen hatte Emma nur angelächelt, als sie zu dem Mädchen ins Zimmer kam. Die Worte des Mädchens waren: „Keine Sorge, Mama, es tut nur ein bisschen weh. Ich freu' mich schon drauf, wieder nach Hause zu können.“
Auch wenn eine weise Mutter erkannte, dass sich was hinter dem Lächeln versteckte.
Seit diesem Tag war das größte Sorgenkind offiziell Reika und die anderen kamen zuerst auch nicht mit den neuen Problemen zurecht. Das Prinzip einer sechsjährigen, die weder Harn- noch Stuhlgang kontrollieren konnte, überstieg die physischen Gefäße ihrer Gehirne.
Emma brachte es mit Aufforderungen, der natürlichen Wärme und anderen bewährten Mitteln ran, sie seien eine Familie, sie müssten zusammenhalten. Das Fakt, dass alle wussten, das Screecher der Verantwortliche war, vereinfachte die Sache. Der Rest, war Gewöhnung. Das Fakt, dass Reika weitaus anhänglicher geworden war, fiel eigentlich nur Emma auf, für die anderen war es immernoch das gleiche Mädchen. Sie grinste, sie lachte, sie war da und sorgte für gute Laune, das 'Problem' vergaßen die Kinder immer, bis es direkte Erwähnung fand, da es...Kinder waren.
Das Fakt, dass sie sich nicht selber wechseln konnte, traf auf mißfallen, außer von Funnys Seite und Night musste zugeben, dass ihr die zusätzliche Nähe zu der Kleinen gefiel. Jeder andere Fall hatte seine Probleme damit, wobei wahrscheinlich jeder seine eigenen, vielleicht unkonventionellen Beschwerden dabei hatte.
Etwas was Emma nicht mitbekommen hätte, oder nur schwer, war, dass kurz nach ihrer Rückkehr, Night Reika nachts oftmals aufwecken würde und ihr dann heimlich, still und leise vor den Stegen des Waisenhauses Sachen über Athletik, Akrobatik und Diebsein beibrachte. Sie hatte nicht vor, dass Mädchen in Situationen laufen zu lassen, aus denen sie, so wie sie war, keinen Ausweg hatte.
Das Mädchen schaute Rick an, guckte in die Luft, überlegte kurz und lächelte ihn erneut an: „O~kay!“ sang sie fröhlich.
…
Die Widder zu trennen war beim Einkaufsbummel pflicht, vorallem seit der einen Aktion...wo alle Waren plötzlich über den Marktplatz verstreut wurden. Der Täter war nie gefasst worden, aber Emma hatte schnell bemerkt, dass die beiden es waren. Was daran lag, dass sie vor den anderen unbedingt damit angeben mussten.
Es war niemand verwundet worden, aber dennoch waren die beiden zusammen wie Dynamit und ein angezündetes Streichholz, keine gesunde Kombination.
Funny alleine neigte dazu, noch auf doofe Gedanken zu kommen, Epic hatte entzwischen einen gewissen Hang zur Realität gefunden...manchmal, wenn niemand hinsah.
Sie stand da, graue Hose, darüber ein schwarzer Rock, ein weißes Ärmelloses Top und ein weites grinsen auf ihrem Gesicht. Wenn sie nicht zusammen irgendwo hingingen, planten sie vorher was, zumeist was kleines, aber dennoch.
Die Welt musste erfahren wie es war, wenn man diese Mädchen auf sie losließ.
Sie lief über den Steg, kletterte am Boot hoch und sprang runter, ein lautes: „YIPPIEE!“ von sich gebend.
Zudem konnte sie, selbst wenn sie alleine war keine Langweile akzeptieren.
Das Mädchen hatte keine mysteriöse Vergangenheit, kein schlimmes Elternhaus, keine Probleme mit der Dorfjugend (zumindestens solange Scarcely Chef war) und schien ansonsten...normal?
Als Emma sie vorfand, war sie in einen Korb gelegt, ein Brief lag auf der Decke, Betitelt 'Für Emma'.
„Ich wünsche für dieses Kind nichts weiter als eine glückliche Kindheit, ein erfolgreiches Erwachsenendasein, ein hohes Alter und eine Beerdigung, wo ihre Freunde und Familie, sowie die Kinder dieser trauern und weinen werden, doch in der Erinnerung Freude schöpfen. Ich wünsche ihr nichts weiter, als dass sie die Chance bekommt, niemals von ihrer Liebe getrennt zu werden und die Möglichkeit haben wird, sich eine Mutter nennen zu können. Aufrichtig und Stolz.
Ich wünsche diesem Kind nichts weiter, als die Möglichkeit hier mit denen aufzuwachsen, von denen ich weiß, dass sie die einzigen in der ganzen Welt sind, die ihr die Chance geben können, ohne Reue an die Tage ihrer Kindheit zurückzudenken.
Sie soll dies hier ihr Heim nennen, dich ihre Mutter, Night und Free ihre Schwestern, White ihren treusten Begleiter. Und auch die anderen, die die hier waren, die die hier sind und jene, die noch kommen werden, soll sie Familie nennen. So soll sie ihren Weg finden.
Ich bitte nicht, sondern bettele auf Knien, dass dieser, mein letzter Wunsch, mein Wille erfüllt wird. Ich lief durch tausend Höllen, die auch sie ertragen wird, wenn ihr nicht jemand den rechten Weg weist.
Ich kannte dich nicht lange, ich erinnerte mich nichtmal an deinen Namen, doch weiß ich, dass du die Person bist, an die ich mich wenden kann,Emma. Bei dir bin ich von jedem Zweifel befreit, dass sie Gewalt und Tod so erleben wird, wie ich es erlebte. Lass sie eine einfache Kindheit erleben, in diesem kleinen Heim, wo all die guten Seelen hausen, welche sie sicherlich einfach als Familie bezeichnen kann, sodass sie all den Waisen, die hier sind noch ein Licht sein kann, welches ihnen den Weg durch die Dunkelheit erleuchtet.
Mit aufrichtigen Dank,
Gezeichnet, ein Streuner“
Die Handschrift war ein besonderes Beispiel für 'schlecht' gewesen und Emma hatte mehrere Anläufe gebraucht es zu lesen. Aus der Schrift selbst konnte man herauslesen, wie unsicher der Schreiber gewesen war, wie ängstlich und traurig.
Immerhin standen noch einige weitere Infos darauf, wie etwa das genaue Geburtsdatum des Mädchens.
Welches einige Stunden vor dem Auffinden lag...was schonmal ziemlich verwunderlich gewesen war.
Deswegen hatte sie den Brief wohl auch erst viel später gelesen, denn so ein junges Kind hatte sie bisher noch nicht unter den Waisen gehabt. Reika war fast von Geburt an Waise gewesen. Es gab keine Hinweise auf eine Familie. Emma musste von Anfang an die Mutterrolle einnehmen.
Sie hatte jedoch dem alten Carney ähnlich gesehen, womit noch in heutigen Tagen gerne rumgescherzt wird. Er stand jedoch offen dazu, dass er nie eine Frau angefasst habe und auch kein Interesse an einer anderen Beziehung hätte, als zu der mit seiner Arbeit.
Das Mädchen wuchs also unter den wilden Waisen auf, sah welche kommen, welche gehen. Free erlebte sie nur kurz bewusst, wahrscheinlich zum Glück. Späße wie die angesägten Tischbeine, die Knallfrösche in den Betten der Jungs, oder das abfackeln jeglicher Kleidung wollten von allen Beteiligten nur vergessen werden. Strength, Autumn und Wither hatte sie garnicht erlebt.
Sie wuchs in einer Umgebung auf, die für sie komisch war. Rolleneinteilungen galten im Waisenhaus nicht, selbst wenn es Jungs (wie Thorn) gab, die auf sowas bestanden. Sie wurden zumeist sehr schnell eines besseren belehrt. Wenngleich die Jungen immer eine gewisse zahlenmäßige Überlegenheit vorweisen konnten, so waren einzelne Mädchen überproportional stark. Die 'Eiskönigin' Night, Free, die Widder an einem schlechten Tag, heute noch Cecily an einem guten Tag, das waren Personen, denen die Jungs bereits instinktiv auswichen. Es hatte natürlich auch mal bei den Jungs überproportional starke Persönlichkeiten gegeben. Der Löwe Strength hatte im Prinzip die Rivalität mit den Dörflern auf eine neue Spitze getrieben. Das hatte größtenteils daran gelegen, dass die Dörfler keine einzige Schlägerei gewannen, solange er da gewesen war.
In diesem Wirrwarr war es die liebenswerte Emma, die irgendwie alles gutmachen konnte, die Mutter, die immer da war wenn es Probleme gab, zu der Reika aufschaute. Sie wollte so sein wie diese Frau und Emma bekam das sehr schnell mit, als Reika versuchte ihre Haare in einem ähnlichen Stil zu bringen, versuchte ihre Klamotten ähnlich auszurichten oder gar versuchte den Ton der Sprache nachzuahmen.
Sie war bis zu ihrem sechsten Lebensjahr so gewesen, hatte sich gut entwickelt, es gab keine Probleme mit ihr. Emma würde zuweilen auffallen, wie sie White vor Rückfällen zu seiner 'wilden Seite' schützen würde, zuweilen sogar die Widder dazu bringen würde, produktiv zu sein, was zuweilen Wunder benötigte. Die anderen Kinder hatten es selten bis nie mitbekommen, dass dieses Mädchen manchmal, irgendwie, durch zufällige Entscheidungen die Dinge zum Guten verändern konnte.
Einmal vor zwei Jahren hatten Night und Claw zusammen den Dörflern ihren Treffpunkt kaputt gemacht und beinahe wäre es wohl zu einer der brutalsten Überfalle bis dato beim alten Baum gekommen...hätte Reika Emma nicht dazugedrängt in diesen Momenten spazieren zu gehen. Es war unerwartet gewesen, wo sie da rein liefen, aber...man kann sagen das die zufälligen Entscheidungen dieses Mädchens manche Steine im großen Stile ins rollen brachten.
Damals...
Screecher war vor 4 Jahren zum Bürgermeister gewählt worden. Seine Terrorherrschaft hinterließ die Bevölkerung arm, aber nicht ohne Hoffnung. Fishnet Town war eine Stadt der Fischer gewesen, die einander mißtrauisch beäugten und in den alten Zeiten waren die Ausschreitungen zwischen den einzelnen Familien schlimm gewesen. Es hatte einen Grund, dass es vor 50 Jahren nur so vor Waisen gewimmelt hatte.
Screecher hatte das behoben, er sorgte für Ordnung, er sorgte dafür das die Fischer alle unter einem Banner arbeiteten. Das gesamte Business lief nunmehr unter der Lost Dawn Zone. Man konnte von seinem Verdienten leben, wenn man sich bei Screecher gut stellte, sogar recht angenehm. Es hatte sich tatsächlich verbessert und auch Angst und Hass waren mehr auf die Echse zentriert, als auf die Haie von nebenan.
Hass, das war etwas was er gerne schürte, mit Lügen und Übertreibungen, aber auch mit gelegentlichen Akten der Gewalt.
Wahrscheinlich war Reika so ein solcher gelegentlicher Fall gewesen. Sie war tagelang fort gewesen, hatte einmal ins Dorf gehen wollen, dort eine Freundin besuchen wollen, die sie gehabt hatte. Am sechsten Tag nach dem Verschwinden war der örtliche Doktor, ein Otter namens Skittle, vor dem Waisenhaus aufgetaucht.
Reika war ins Krankenhaus von Splendid Rain City gebracht worden. Screecher hätte...irgendwas gemacht.
Das Mädchen hatte Emma nur angelächelt, als sie zu dem Mädchen ins Zimmer kam. Die Worte des Mädchens waren: „Keine Sorge, Mama, es tut nur ein bisschen weh. Ich freu' mich schon drauf, wieder nach Hause zu können.“
Auch wenn eine weise Mutter erkannte, dass sich was hinter dem Lächeln versteckte.
Seit diesem Tag war das größte Sorgenkind offiziell Reika und die anderen kamen zuerst auch nicht mit den neuen Problemen zurecht. Das Prinzip einer sechsjährigen, die weder Harn- noch Stuhlgang kontrollieren konnte, überstieg die physischen Gefäße ihrer Gehirne.
Emma brachte es mit Aufforderungen, der natürlichen Wärme und anderen bewährten Mitteln ran, sie seien eine Familie, sie müssten zusammenhalten. Das Fakt, dass alle wussten, das Screecher der Verantwortliche war, vereinfachte die Sache. Der Rest, war Gewöhnung. Das Fakt, dass Reika weitaus anhänglicher geworden war, fiel eigentlich nur Emma auf, für die anderen war es immernoch das gleiche Mädchen. Sie grinste, sie lachte, sie war da und sorgte für gute Laune, das 'Problem' vergaßen die Kinder immer, bis es direkte Erwähnung fand, da es...Kinder waren.
Das Fakt, dass sie sich nicht selber wechseln konnte, traf auf mißfallen, außer von Funnys Seite und Night musste zugeben, dass ihr die zusätzliche Nähe zu der Kleinen gefiel. Jeder andere Fall hatte seine Probleme damit, wobei wahrscheinlich jeder seine eigenen, vielleicht unkonventionellen Beschwerden dabei hatte.
Etwas was Emma nicht mitbekommen hätte, oder nur schwer, war, dass kurz nach ihrer Rückkehr, Night Reika nachts oftmals aufwecken würde und ihr dann heimlich, still und leise vor den Stegen des Waisenhauses Sachen über Athletik, Akrobatik und Diebsein beibrachte. Sie hatte nicht vor, dass Mädchen in Situationen laufen zu lassen, aus denen sie, so wie sie war, keinen Ausweg hatte.
Das Mädchen schaute Rick an, guckte in die Luft, überlegte kurz und lächelte ihn erneut an: „O~kay!“ sang sie fröhlich.
…
Die Widder zu trennen war beim Einkaufsbummel pflicht, vorallem seit der einen Aktion...wo alle Waren plötzlich über den Marktplatz verstreut wurden. Der Täter war nie gefasst worden, aber Emma hatte schnell bemerkt, dass die beiden es waren. Was daran lag, dass sie vor den anderen unbedingt damit angeben mussten.
Es war niemand verwundet worden, aber dennoch waren die beiden zusammen wie Dynamit und ein angezündetes Streichholz, keine gesunde Kombination.
Funny alleine neigte dazu, noch auf doofe Gedanken zu kommen, Epic hatte entzwischen einen gewissen Hang zur Realität gefunden...manchmal, wenn niemand hinsah.
Sie stand da, graue Hose, darüber ein schwarzer Rock, ein weißes Ärmelloses Top und ein weites grinsen auf ihrem Gesicht. Wenn sie nicht zusammen irgendwo hingingen, planten sie vorher was, zumeist was kleines, aber dennoch.
Die Welt musste erfahren wie es war, wenn man diese Mädchen auf sie losließ.
Sie lief über den Steg, kletterte am Boot hoch und sprang runter, ein lautes: „YIPPIEE!“ von sich gebend.
Zudem konnte sie, selbst wenn sie alleine war keine Langweile akzeptieren.